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VON DEN NACHTWACHEN ZUR PROMETHEISCHEN WERKSTATT DES THEATERS

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Bildquellen: www.braunschweig.de/leben/stadtportraet/geschichte/Hoftheater_Hagenmarkt.jpg.scaled/648x341.pm0.bgFFFFFF.jpg

https://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_Carabain#/media/File:Jacques_Carabain_-_Busy_Street_in_a_German_Town.jpg 
 
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überwinterte, schrieb in dieser mimetischen Erstarrung die »Nachtwachen« und eroberte sich allmäh­lich das Theater seiner Heimatstadt.Postskript)    

   Viele Einzelbeobachtungen nun lassen ein Leben jenseits der üblichen Bühnenpassion erkennen. Um die nötige Distanz zu den Ansprüchen des zeitgenössischen Publikums zu gewinnen, geht der Theaterlei­ter Klingemann zunächst gegen theatralische Bastardformen wie das Melodram oder eine bestimmte Form des Balletts an, das »geradezu vom Brette in das – Bette einladet«,74) will auch die Logenkäfige in den Theatern ihrer diversen Unterhaltungsmöglichkeiten wegen verbannen und selbst die Oper nicht recht als geistiges Vergnügen gelten lassen. »Kunst-Keuschheit« im höheren Sinn steht hinter seiner Ablehnung des Jeu mixte, der augenzwinkernden Verständigung des Spielers mit dem Publikum; noch eine gewisse Überfülle an Empfindung, die auf die Individualität des Schauspielers zurückdeute, ist

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74  Kunst und Natur, a.a.O., Bd. 3, S. 62. Zu den folgenden Ausführungen vgl. die Theaterschriften Klingemanns, außer Kunst und Natur insbesondere:

   Was für Grundsätze müssen eine Theaterdirektion bei der Auswahl der aufzuführenden Stücke lei­ten? (Leipzig 1802), Beiträge zur Deutschen Schaubühne, hg. v. August Klingemann (Braunschweig 1824), Über die Liebhaber in den Lustspielen (Zeitung für die elegante Welt = ZeW, 1807, Nr. 108), Über einige theatralische Darstellungen der Madam Bethmann in Braunschweig (ZeW 1807, Nr. 159f. u. 162), Über die Verhältnisse deutscher dramatischer Dichter (ZeW 1811, Nr. 35), Patrik Peale's Darstellungen in Braunschweig (ZeW 1811, Nr. 186ff. u. 242ff.), Über den Geist tragischer Kunst (ZeW 1812, Nr. 27f.), Über eine neue für die deutsche Bühne bestimmte Bearbeitung des Ham­let (ZeW 1813, Nr. 142), Über die Nothwendigkeit eines allgemeinen Kunststudiums für Schauspieler (ZeW 1816, Nr. 97f.), Ehrenrettung der Emilia Galotti (ZeW 1817, Nr. 74ff.), Über die romantische Tragödie (1808, a.a.O. (Fußnote 43 auf S. 35), Öhlenschläger (1812, a.a.O., 1812 (Fußnote 68 auf S. 49), Über die deutsche Bühne. Ein Fragment (Mitternachtblatt für gebildete Stände, Braunschweig 1817, Nr. 31), Dramaturgie des Braunschweigischen Hoftheaters (Mitternachtblatt, a.a.O., 1827, Nr. 73ff.) sowie Einige Andeutungen über Göthe's Faust; in Beziehung auf eine bevorstehende Darstel­lung dieses Gedichts auf dem Herzogl. Hoftheater zu Braunschweig (Mitternachtblatt a.a.O., 1829, Intelligenzblatt Nr. 2 zum 9.1.).

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Postskript 2014) Im Braunschweiger Adreßbuch von 1813 wird der am Hagenmarkt wohnhafte Klingemann noch als »Doctor und Registrator« aufgeführt, war aber damals schon Mitdirektor der in Braunschweig gastierenden »Waltherschen Gesellschaft«. In dem Theatergebäude am Hagenmarkt wurde im März 1772 von Döbbelin Lessings Emilia Galotti uraufgeführt und im Januar 1829 von Klingemann, dem neuen »General-Director des herzoglichen Hoftheaters«, die für die Bühne bearbeitete Faust-Tragödie Goethes. Zu Klingemanns eigenem Trauerspiel Faust (im November 1811 in Breslau uraufgeführt und 1815 bei Brockhaus in Altenburg und Leipzig im Druck erschienen) vgl. die exzellente Studie (2007) von Steffen Dietzsch.

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Klingemanns langjährige Wirkungsstätte, das 1864 abgerissene Theater (›Opernhaus‹) am Hagenmarkt.
Links ein Gemälde von Jacques Carabain (um 1860): Blick vom Bohlweg her, wo Klin­ge­mann seit 1807 wiederholt wohnte,
auf das Theater. – Oben rechts ein Kupferstich von Anton August Beck (1747); darunter der Gedenkstein (1985) an das
Theater und seine beiden bedeutendsten Uraufführungen.
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