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MUSIKALISCHE TALENTE. FREUNDSCHAFTEN MIT GÖRGES UND BORNHARDT  ___________________________________________________________________________________

Bildquelle: www.load.cd/sheetmusic/sm-31351_der_concertmeister.html


außer dem Verleger auch ein Arzt, der sich »wohlgefällig für den Verfasser halten ließ«,97) zur Re­chenschaft gezogen. Lange Zeit gehörte er einer spottlustigen Gesellschaft an, die sich »Söhne der Finsterniß« nannte. Ich möchte wetten, daß Klingemann mit von der Partie war!


*

Besser dokumentiert ist Klingemanns Freundschaft mit Carl Bornhardt (1774-1843). Seinen Namen finde ich zum erstenmal in den »Anzeigen« von 1794 (19.6.): »Bornhardt, gute Nacht; ein Seitenstück zu Mozarts ehelicher guter Nacht, für's Klavier«. Obgleich er mit seinen Liedern einigen Erfolg hatte, wollte er wie Klingemann die Jurisprudenz studieren, sah sich aber wegen Gemütserkrankungen seiner Brüder und Erblindung der Mutter gezwungen, als Musiklehrer und Komponist den alten Vater zu unterstüt­zen. Bornhardt schrieb auch über Musik und Theater, komponierte 1797 eine Oper »Der Eremit auf For­men­tara« (nach Kotzebues Schauspiel) sowie Arrangements von Opernarien und Oden. Bekannt ge­worden aber ist er mit dem romantischen Instrument par excellence: 1798, zwei Monate nach Klin­ge­manns Wegzug nach Jena, erbot er sich Unterricht in der Guitarre zu erteilen, einem Instrument, das Klin­ge­mann ihm aus Jena zugeschickt haben soll und das Bornhardt »erst recht eigentlich in Norddeutschland eingeführt« hat.98) Klingemann, der ihm den ersten Teil der »Ruinen im Schwarzwalde« (1798) wid­mete, hat seinen Romanen »Romano« und »Albano der Lautenspieler«(!) Guitarreeinlagen des Freun­des beigegeben, 1802 in dem anonymen Messebericht aus Braunschweig sowie 1803 in den »Frei­mü­thig­keiten« für dessen im Druck erschienene Guitarreschule die Werbetrommel gerührt und in die Braunschweiger Aufführung (1805) des Dramas »Arnold an der Halden« Musikstücke von Born­hardt aufgenommen. Auch im bürgerlichen Leben scheint Klingemann ihn unterstützt zu haben; ab 1815 hatte Bornhardt die Stelle eines Registrators am Collegium Me­di­cum inne, die Klingemann bis 1814 bekleidet hatte, und in einem späten letzten Brief aus dem Jah­re 1825 bietet der in Magdeburg weilende Direktor dem alten Freund an, mit ihm zusammen die Theaterreise fortzusetzen.99)

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97  Neuer Nekrolog, a.a.O. (Fußnote 94), 1852, S. 831

98  Neuer Nekrolog, a.a.O., 1844, S. 548. Vgl. Braunschweigische Anzeigen1798 vom 23.6   

99  Vgl. Paul Alfred Merbach, Aus den Briefschaften Gottlob Wiedebeins. In: Jahrbuch des Geschichts­vereins für das Herzogtum Braunschweig (Wolfenbüttel), 1912, S. 75f.


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Partiturauszug aus Bornhardts ›Der Concertmeister‹
(Flöte, Geige, Gitarre und Stimme)
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