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NAME, MASKE UND ANNIHILIERUNG
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       Spiegel wenn ich davor trete - bin ich nur der Gedanke eines Gedankens, der Traum eines Traumes - könnt

      ihr mir nicht zu meinem Leibe verhelfen, und schüttelt ihr nur immer Eure Schellen, wenn ich denke es

      sind die meinigen? - Hu! Das ist ja schrecklich einsam hier im Ich, wenn ich euch zuhalte ihr Masken, und

      ich mich selbst anschauen will - alles verhallender Schall ohne den verschwundenen Ton - nirgends Gegen-

      stand, und ich sehe doch — das ist wohl das Nichts das ich sehe! - Weg, weg vom Ich - tanzt nur wieder fort

      ihr Larven!«11)

 

        »›Alles saugt Leben und Liebe an dem heißen Herzen der Mutter ‹ - Nur der Mensch - ‹

        Hier verstummte plözlich das Alphorn, und der lezte Ton und das lezte Wort verhallten langsam und ster-

       bend.«12)

          »Weib, wie kannst du nur Gefallen daran finden auf einem so kreischenden Instrumen­te, wie ich bin, spie-

        len zu wollen! Die Komposizion ist für einen Fluch gesetzt, und ich muß ein Liebeslied dazu absingen. O laß

        mich fluchen und nicht in so schrecklichen Tönen schmachten! hau­che deine Seufzer in eine Flöte, aus mir

        schallen sie wie aus einer Kriegstrommete ...«13)

 

       »Es stürmte wild um das Tollhaus her - ich lag am Gitter und schaute in die Nacht, außer der am Him­mel und

       auf Erden nichts weiter zu sehen war. Es war mir, als stände ich dicht am Nichts und riefe hinein, aber es gäbe

       keinen Ton mehr - ich erschrack, denn ich glaubte wirklich gerufen zu haben, aber ich hörte mich nur in mir

       ... Da sah ich mich selbst mit mir allein im Nichts, nur in der weiten Ferne verglimmte noch die letzte Erde,wie

       ein auslöschender Funken - aber es war nur ein Gedanke von mir, der eben endete. Ein einziger Ton bebte

       schwer und ernst durch die Oede - es war die ausschlagende Zeit, und die Ewigkeit trat jetzt ein. Ich hatte jezt

       aufgehört alles andere zu denken, und dachte nur mich selbst! Kein Gegenstand war ringsum aufzufinden, als

      das große schreckliche Ich, das an sich selbst zehrte, und im Verschlingen stets sich wiedergebar.«14)

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11)  Nachtwachen, a.a.O., vgl. S. 183-188     12)  a.a.O., S. 219     13)  a.a.O., S. 237     14)  a.a.O.,S. 249 ff.

 

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