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BILDER FONTANES GEGEN
DEN TOD
Vom Versteckspielen zum kryptischen Erzählen
Sterbenmüssen
hat den Nimbus von Selbstgewißheit schlechthin, gilt seit jeher als
so ausgemacht, daß es zum idealen Inhalt des simpelsten
der logischen Schlußverfahren genommen werden konnte: Alle
Menschen sind sterblich – X ist ein Mensch – X also ist
sterblich. Auf gut deutsch, mit der ganzen Schadenfreude
dieser konformistischen Logik: Als das Wesentliche und einzig
Verläßliche an der Existenz der Menschen hat sich
ihre individuelle Nichtexistenz herausgestellt –
X, und zwar am besten ein schon Verstorbener wie
der eigensinnige Denker Sokrates,
ist in diesem egalitären Sinne wesentlich geworden
– also ist X alias Sokrates ein toter Hund, und
zwar inclusive seiner Lehre von der Unsterblichkeit
des Menschen.
Allerdings
hört man zuweilen von der triumphalen Überzeugung eines Kindes,
nicht sterben zu müssen. Diesen lebensfrühen, dem
Erwachsenen weithin fremd
gewordenen
Impuls gälte es zu verstehen, unter welcher
Lebensbedrohung er vermutlich entstand und
welche Möglichkeiten sich in ihm anmeldeten.
Und weshalb immer noch, vor allem bei den Dichtern und
Denkern, die wilde Freude überlebt hat, jener
religiösen Todeslogik zu
widersprechen, die den Menschen dadurch für ein Jenseits oder
eine andere Hinterwelt glaubte
empfänglicher machen zu können.
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