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VON DEN NACHTWACHEN ZUR PROMETHEISCHEN WERKSTATT DES THEATERS

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nöthigen Fall zu ver­hun­gern«.
73 Genau das, was Kreuzgangs alter ego widerfährt, wird hier noch ein­mal all­ge­mein dem Dichter abverlangt, und wir haben zu unterstellen, daß Klingemann in den kri­ti­schen Jah­ren - sei­nes Abschieds vom memnonischen Dichtertum - sich diese bürgerliche Selbst­ver­leug­nung sel­ber noch zugemutet hat: Am Collegium me­di­cum in Braunschweig, wo sein jün­ge­rer Stu­di­en­ge­nos­se und poeti­scher Mitstreiter August Winkelmann 1803 eine Pro­fes­sur er­hielt, re­du­zier­te er sich bis auf wei­te­res auf ei­ne intellektuelle Hilfsarbeiterstellung, überwinterte, schrieb in die­ser mi­me­ti­schen Er­star­rung die »Nacht­wa­chen« und er­oberte sich allmählich das Theater seiner Hei­mat­stadt.


Viele Einzelbeobachtungen nun lassen ein Leben jenseits der üblichen Bühnenpassion erkennen. Um die nötige Di­stanz zu den Ansprüchen des zeit­genössischen Publikums zu gewinnen, geht der The­a­ter­lei­ter Klin­gemann zunächst ge­gen theatralische Bastardformen wie das Melodram oder eine be­stimm­te Form des Bal­letts an, das »ge­ra­de­zu vom Bret­te in das - Bette ein­ladet«,
74 will auch die Logenkäfige in den Theatern ihrer diversen Unterhal­tungsmöglichkeiten

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73  Klingemann in Kunst und Natur, a.a.O. (Fußnote 23 auf S. 22), Bd. 1, S. 430

74  Kunst und Natur, a.a.O., Bd. 3, S. 62. - Zu den folgenden Ausführungen vgl. die Theaterschriften Klingemanns, außer Kunst und Natur insbesondere:

   Was für Grundsätze müssen eine Theaterdirektion bei der Auswahl der aufzuführenden Stücke leiten? (Leipzig 1802), Bei­trä­ge zur Deut­schen Schau­büh­ne, hg. v. August Klingemann (Braunschweig 1824), Über die Liebhaber in den Lust­spie­len (Zei­tung für die ele­gan­te Welt = ZeW, 1807, Nr. 108), Über einige theatralische Darstellungen der Madam Beth­mann in Braun­schweig (ZeW 1807, Nr. 159f. u. 162), Über die Ver­hältnisse deutscher dramatischer Dichter (ZeW 1811, Nr. 35), Pat­rik Peale's Dar­stel­lun­gen in Braunschweig (ZeW 1811, Nr. 186ff. u. 242ff.), Über den Geist tragischer Kunst (ZeW 1812, Nr. 27f.), Über ei­ne neue für die deut­sche Büh­ne bestimmte Bearbeitung des Hamlet (ZeW 1813, Nr. 142), Über die Noth­wen­dig­keit ei­nes all­gemeinen Kunststudiums für Schauspieler (ZeW 1816, Nr. 97f.), Eh­ren­rett­ung der Emi­lia Ga­lot­ti (ZeW 1817, Nr. 74ff.), Über die romantische Tragödie (1808, a.a.O. (Fußnote 43 auf S. 35), Öhlen­schlä­ger (1812, a.a.O., 1812 (Fuß­no­te 68 auf S. 49), Über die deutsche Bühne. Ein Fragment (Mit­ter­nacht­blatt für ge­bil­de­te Stände, Braunschweig 1817, Nr. 31), Dramaturgie des Braunschweigischen Hoftheaters (Mit­ter­nacht­blatt, a.a.O,, 1827, Nr. 73ff.) so­wie Ei­nige Andeutungen über Göthe's Faust; in Beziehung auf eine be­vor­ste­hen­de Dar­stel­lung die­ses Gedichts auf dem Herzogl. Hoftheater zu Braunschweig (Mitternachtblatt a.a.O., 1829, In­tel­li­genz­blatt Nr. 2 zum 9.1.).

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