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MUSIKALISCHE TALENTE. FREUNDSCHAFTEN MIT GÖRGES UND BORNHARDT

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Bildquellen: Oben (2010)= www.panoramio.com/photo/34408983 Unten:www.inschriften.net/braunschweig/inschrift/nr/di056-0432.html

 

­

Bei den europäischen und besonders den romantischen Varianten des öst­lichen Schat­ten­spiels scheint man gern und häufig Nacht­szenen aufgeführt zu haben; Kerners »Rei­se­schat­ten« wie Mö­ri­kes »Or­plid«-Spiel in »Ma­ler Nolten« (1832) sind davon durchdrungen <...>

   In dem gedruckten Nekrolog erwähnt Bornhardts Sohn noch, daß Klinge­mann »nicht leicht Etwas un­ter­nahm, oh­ne vorher des bewährten Freundes Rath einzuholen.«102 Wenn einer in Klingemanns »Bo­na­ven­tu­ra«-Pro­jekt sich aus­kennen mußte, dann Bornhardt. Gern wollte man ihm auch noch den ei­nen oder an­de­ren mu­si­ka­li­schen Topos zugutehalten, hätte nicht Klingemann sel­ber hier einiges auf­zu­wei­sen gehabt; laut je­ner Aus­kunft von Bornhardts Sohn beteiligte er sich so im Bornhardtschen Kreise außer an den Schau­spiel­en auch an Trios für Flöte, Guitarre und Vio­line.   <...>


*


Klingemanns Geburtshaus am Papenstieg gehörte zur Freiheit um den Dom St. Blasien, einem Im­mu­ni­täts­be­reich, der leider nicht in die sogenannte Vor­schußsteuerrolle, die neben dem Ei­gen­tü­mer auch al­le Ein­mie­ter aufführte, aufgenommen wurde. Einige Häuser dieser Straße waren im Be­sitz der Kol­le­gi­ats­stif­te St. Bla­si­us und St. Cyriacus und wurden nach deren Auflösung auf­grund des Reichs­de­pu­ta­ti­ons­haupt­schlus­ses von 1803 ver­kauft.103 Sozialgeo­graphisch grenzte der Pa­pen­stieg an das Zen­trum von Ge­wer­be und Han­del;104 die Fassadenfenster jedoch zeigten auf den Burg­platz mit dem Dom, ge­trennt nur durch die Häu­ser­zeile der an­deren Straßenseite. Ge­gen­über lag seit 1796 ein Le­se­ka­bi­nett,105 im Nach­barhaus wird spä­ter der Viel­schrei­ber August Leib­rock (1782-1853) sei­ne ge­wal­ti­ge Leih­bibliothek von 16000 Bänden füh­ren (in der auch Tri­vi­al­ro­ma­ne Klin­ge­manns mit dem Ver­lei­her­na­men gestempelt erhältlich sein werden, - so nur kann ich mir erklären, daß jemand Lei­brock als Ver­fas­ser des 1795(!) anonym erschienenen »Wild­graf Eckart« be­zeich­nen konn­te).106 Schräg ge­gen­über be­fand sich bis 1799 das Kleine Hof­the­a­ter, das ei­ne be­deu­ten­de Rol­le für Klin­ge­mann spie­len soll­te.

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102  Neuer Nekrolog, a.a.O., 1844, S. 549f.

103  Ernst Döll, Die Kollegiatsstifte St. Blasius und St. Cyriacus zu Braunschweig (Braunschweig 1967), S. 285
104  Wolfgang Meibeyer, Bevölkerungs- und sozialgeographische Differenzierung der Stadt Braunschweig um die Mit­te des 18. Jhs., in: Braun­schweigisches Jahrbuch (Braunschweig), Jg. 1966, S. 125-157
105  Braunschweigische Anzeigen 1795 vom 30.12.

106  Wildgraf Eckart von der Wölpe. Eine Sage aus dem vierzehnten Jahrhun­der­te (Braun­schweig 1795). Vgl. im Exemplar der Stadtbibliothek Braunschweig (Signatur I45/631) den Ein­trag zu Be­ginn des "Zweiten Buchs". - Zu Leibrock vgl. Karlwalther Roh­mann, Be­geg­nungen in Braunschweigs Mauern (Braunschweig 1980), S.25

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Links oben: Nachfolgehaus von Klingemanns Elternhaus Papenstieg 5 (s. S. 58) mit dem alten wieder eingesetzen Torbalken; rechts gegenüber das Vie- weghaus, das Nachfolgebäude des ehemaligen ›Pantomimentheaters‹.

Unten: Der Torbalken mit der Inschrift: Bruno De T[.eteleu]e(n) Ca­nonic(us)/ Ecclesie Hildensemens(is) Me Fieri)/ Fecit A(nno) D(omini) MCCCCC37 ("Bruno von Tetleben, Kanoniker der Hildesheimer Kirche, hat mich machen lassen im Jahr des Herrn 1537")
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