Wieland
festzustellen sei.211
Eschenburg,
als einer der bedeutendsten Übersetzer
des 18. Jahrhunderts gilt,212
übertrug
ferner Racines »Esther«,
Voltaires »Zaire«,
außer Hurds Kommentaren zu Horaz einige Essays zur
Musik und Malerei, gab kurioserweise englische
Übersetzungen von Bürgers »Lenore«
heraus und veröffentlichte neben vielen Studien zur
englischen Literaturgeschichte
schon Untersuchungen zur altdeutschen und
mittelalterlichen Literatur. Er war als
»Förderer und Berater junger
schauspielerischer und dichterischer
Begabungen ... auch Klingemanns Gönner
und Förderer«.213
Eschenburg
hatte selber einst Textbücher für
Theatergesellschaften bearbeitet,
ein dramatisches Gedicht nach dem »Ossian«
und dramatisierte Festspielstücke
sowie Singspiele geschrieben und bildete allein
dadurch schon ein entscheidendes Gegengewicht
zu dem Steif-Pedantischen der »Campeschen
Clique« (Eschenburg).214
Die
Liste der geborgten und zurückerbetenen
Bücher, die er als hilfsbereiter Bibliothekar am Carolinum Jahr für
Jahr im »Magazin«
anzeigte, liest sich für 1798 gerade so, als habe
Klingemann die Bücher für seine bevorstehende
Abreise nach Jena zu sich genommen:
Geschichte
des Tom Jones,
Bürgers
Gedichte,
Julius
von Tarent,
Horatius,
Lichtenbergs
Erklärungen Hogarthischer Kupferstiche
und
Engels
Anfangsgründe der Dichtungsarten.215
Durch
seine eigene Bibliothek vermochte
Eschenburg übrigens Caroline während ihrer ersten
Braunschweiger Zeit 1795/96 zu gewinnen; »mit ihm scheint
dann auch Schlegel von allen Braunschweigern am
meisten verkehrt zu haben«.216
Unter
seinen Schriften, deren geschickte Didaktik und »knappe Eleganz«
immer noch Anerkennung finden,217
hatten die
Handbücher den größten Erfolg, die aus den Vorlesungen am
Carolinum hervorgegan-
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211
Klaus
Bartenschlager, Bonaventuras Shakespeare: Zur Bedeutung Shakespeares
für die Nachtwachen. In: Festschrift
John W.P. Bourke
(München
1974, S. 347-371), S. 367f.
212
Manfred
Pirscher, Johann
Joachim Eschenburg. Ein Beitrag zur Literatur- und
Wissenschaftsgeschichte des 18. Jhs.
(Dissert.
Dortmund 1960), S. 194
213
Hugo
Burath, a.a.O. (Fußnote 84 auf S. 58), S. 35; ähnlich vage Karl
Steinacker, Abklang
der Aufklärung und Widerhall der Romantik in Braunschweig
(Braunschweig
1939), S. 64
214
Vgl.
Burath, a.a.O., S. 48 215
Braunschweigische
Anzeigen vom
14.2.1798
216
Herbert
Levin, Die
Beziehungen der Romantiker zum Herzogtum Braunschweig.
In: Braunschweigisches
Magazin 1919
(S. 57-76), S. 69 217
Fritz
Meyen, Johann
Joachim Eschenburg 1743-1820
(Braunschweig
1957), S. 52
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