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III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
VI GERMANISTICA
RÜCK- UND AUSBLICK
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Die spezifisch menschlichen Eigenschaften wurden spirituell oft so hoch angesetzt und als Differenz so übertrieben abgesetzt, dass noch im 20. Jahrhundert biologisch instruierte Schichtenmodelle wie das von Max Scheler die „un­te­ren” animalischen Schichten des Menschen und so die Manipulierbarkeit seiner biologischen Grundausstattung leicht aus dem Blick verlieren konnten.

 

Wie Picos Conclusiones wurden auch die Essais von Montaigne zuletzt noch – postum – indiziert. Glaubensüber­zeu­gun­gen waren für diesen skeptischen Denker der Spätrenaissance Konventionen und in der Regel abhängig von der zufälligen Herkunft des einzelnen („Christen sind wir im gleichen Sinne, wie wir Périgorden oder Deutsche sind.”).8 Nicht einmal als Garanten ethischer Werte wie der Gerechtigkeit lässt er die Religion gelten, das persönliche Ge­wis­sen allein ist ihm hier letzte Instanz. Ebenso ist das, was allen Menschen gemein sein könnte, nicht einem über­lie­fer­ten Menschenbild zu entnehmen, sondern allein durch das gewissenhaft sich selbst erforschende Individuum zu entdecken, auch wenn es sich zuletzt angesichts der Vielfalt menschlicher Lebensmöglichkeiten zur Toleranz zu bekennen hat. Die beliebte These von der Gottesebenbildlichkeit des Menschen lehnt Montaigne als Anmaßung ab und erkennt darin ebenso wie in dem menschlichen Klagetopos, das schutzloseste aller Lebewesen zu sein, eine in­ten­dier­te Herabsetzung des Tieres, das sich dadurch um so skrupelloser ausbeuten lasse. Während Descartes im 5. Kapitel seines Discours sur la méthode ... 1637) das Tier zum vernunftlosen und nahezu empfindungslosen Wesen erklärt und wiederholt mit einem seelenlosen Automaten oder Uhrwerk vergleicht, billigt Montaigne ihm sogar hö­he­re Fähigkeiten wie die  zur Verständigung, Sympathie und rudimentäre Formen der Dankbarkeit und Reue zu. Vom Menschen fordert er dementsprechend Mitgefühl und warnt vor einer Verabsolutierung der Differenz ebenso wie vor einer Verdinglichung des Tieres, die auf den Menschen zurückschlagen könnte.

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8 Michel de Montaigne, Essais, in 3 Bänden hg. und übersetzt von Hans Stilett <= Hans Adolf Stiehl> (Frank­furt/­Main 2002); II 12 (= 2. Buch, Nr. 12), S. 176

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