Quelle: www.max-scheler.de/
Die
explizite Definition
des Menschen als des „weltoffenen” Wesens
stammt
von Max Scheler. In seiner Schrift Die
Stellung des Menschen im Kosmos
(1928)
sucht er die Sonderstellung des Menschen über den „gesamten Aufbau
der biopsychischen Welt” zu bestimmen. Anders
als Herder
geht
er also er nicht von morphologischen Kriterien wie dem aufrechten
Gang und der freigewordenen Greifhand aus, sondern von
der „Innenseite des Lebens”, dem Psychischen.
Gleich Herder fasst auch für ihn der Mensch „alle Wesensstufen des
Daseins überhaupt, insbesondere des Lebens, in sich zusammen”.25
Als
unterste
Stufe
oder
Wesensform des Psychischen setzt er den für die Pflanzen typischen
ekstatischen, nur nach außen gerichteten „Gefühlsdrang” an, der
empfindungs- und vorstellungslos abläuft und bei dem der jeweilige
Lebenszustand nicht an ein Zentrum zurückgemeldet wird. Der Mensch
nimmt in seinem vegetativen
Nervensystem
an
dieser biopsychischen Stufe teil. Die
zweite Stufe
ist
für Scheler der angeborene und artgebundene, der Ernährung und
Fortpflanzung dienliche „Instinkt”, der in der Ausführung einem
starren Rhythmus unterliegt, wenngleich er wie der Jagdinstinkt durch
Übung optimierbar ist. Der Mensch besitzt – wie schon Herder
feststellte – nur „stark
zurückgebildete Instinkte”.26
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25
Max Scheler, Die Stellung des
Menschen im Kosmos (7. Aufl. Bern und München 1966), S. 16
26 a.a.O., S. 26
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