Bildquellen: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/cf/Wien_-_Secessionsgeb%C3%A4ude.JPG/1920px-Wien_-_Secessionsgeb%C3%A4ude.JPG www.khm.at/objektdb/detail/51855/ https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/74/Leopoldsberg_Ukrainische_Kosaken.JPG www.herold.at/blog/wp-content/uploads/2017/11/Ehrengraeber-am-Zentralfriedhof-Adobe-Stock-bietau-1.jpg
Und dann finden wir in
einem kleinen Park die strahlende Erscheinung des Ausstellungshauses
der Wiener Künstlervereinigung „Secession“, deren erster
Präsident Gustav Klimt war. Wie reich sich doch hier der
Jugendstil auch in seinen architektonischen Elementen präsentiert:
Von der goldfarbenen Lorbeerblatt-Kuppel bis zu Details wie den
raffiniert ausklappbaren Fensterflügel und den gut in der Hand
liegenden Treppengeländern (anschmiegsame wie
die Handläufe in der über 70 Jahre später erbauten
„Finlandia“-Halle
Helsinkis). Den Hauptraum der Ausstellung beherrschte die Beethoven
vergötternde Statue von Max Klinger; Klimts Beethoven-Fries von 1902
erhielt 1985 mit seinen drei Themengruppen einen über drei Wände
sich hinziehenden eigenen Raum; beim Abschreiten des Frieses kann man
seitdem über Kopfhörer den 4. Satz (mit der „Ode an die Freude“)
der 9. Symphonie hören.
In
den äußeren nördlichen Stadtbezirken Wiens ernüchtern uns viele
triste Miethausblöcke. Wir fahren weiter nördlich über die Wiener
Höhenstraße bis zur Aussichtsterrasse des Kahlenbergs,
wo 1683 die Zweite Wiener Türkenbelagerung abgeschlagen werden
konnte. 300 Jahre später hat man hier dem Anführer der christlichen
Entsatzheeres, dem polnischen König Jan III. Sobiesky, eine
Gedenktafel gewidmet und auch die verbündeten ukrainischen Kosaken
am benachbarten Leopoldsberg mit Bronzestatuen geehrt. – Ins
„Bellevue-Hotel“ zurückgekehrt, schauen wir uns noch eine
Gedenksendung zum 13.8.1961 an (damals wohnte ich in
Coventry in
der Familie eines Funkamateurs und Autoingenieurs).
Mittw.
13.8.86) Während ich im Lesesaal der Nationalbibliothek die
bestellten Klingemann-Bücher studiere, besucht Ruth das nahgelegene
Kunsthistorische
Museum.
Ich bin früher als erwartet fertig und schaue mir noch die von
österreichischen Archäologen aufgebaute Ephesos-Abteilung des
Antikenmuseums
an. – Den Rest des Tages verbringen wir im Hotel und bereiten uns
durch Lektüre auf den Besuch von Budapest und Umgebung vor.
Do.
14.8.86) Beim Verlassen Wiens in Richtung Ungarn kommen wir an den
kilometerlangen Mauern Wiener Zentralfriedhof vorbei.
Eingedenk des hier spielenden Films „Der dritte Mann“ lösen wir
spontan für 20 Schilling einen „Einfahrtschein“ und durchfahren
ihn ein Stück weit – bei einem Geschwindigkeitsmaximum von 20
km/h, andernfalls wird einem Arrest angedroht! Bei den „Ehrengräbern“
für Musiker machen wir Halt: In drei konzentrischen Kreisen hat man
die Gräber und Monumente von Komponisten wie Beethoven, Mozart,
Brahms und Hugo Wolf angeordnet; in zweiten Kreis Dirigenten und in
dem dritten auch Musikprofessoren.
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