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Trampfahrt 1963 zur Côte d’Azur
(Tramper-Stenogramm von Tag zu Tag)
Das
Reisegeld hatte ich mir an der Seite meines Klassenkameraden Willi V.
„auf dem Bau“ verdient.
Die.
13.8.63: Autobahnauffahrt Oberhausen-Biefang; ein VW-Transporter
bringt mich bis kurz vor Siegburg; Sohn des Fahrers hatte vor Monaten
das Abitur gemacht. Laufe 2 km bis zur AB-Auffahrt Richtung
Frankfurt, stehe dort 1 ½ Stunden. Ein Bundeswehrsoldat (im Urlaub)
fährt mich in seinem VW-Bulli bis Linz am Rhein; weiter im
Sportwagen bis Oberlahnstein. Muss ein Stück weit zu Fuß laufen.
Ein Bauarbeiter bringt mich mit Lastwagen einige Kilometer weiter;
kaufe mir ein Eis. In einem weiteren „Bulli“ komme ich zur JuHe
Kaub.
Gehe noch spazieren und trinke mit zwei Hamburger Jungen
Rheinwein. – Strecke: ca. 200 km mit 5 Fahrern.
Mittw.
14.8.63: Ein ehemaliger Frankreich-Tramper nimmt mich in seinem Ford
mit und gibt mir einige Ratschläge. Im VW eines jungen Paares bis
Mannheim; werde falsch abgesetzt und muß 6 km bis zur AB tippeln
(frage einen Bauer auf dem Feld); ital. Erntehelfer pflücken
Pflaumen. Amerikaner wollen nach Heidelberg, ein „Schweizer
nach Zürich“. Im VW-Bus bis Karlsruhe; Sohn des Fahrers in der
Unterprima und will wie ich nach Frankreich. Bei Karlsruhe auf
WC gewaschen. Ein Zigarettenverkäufer aus Holland bringt mich bis
Appenweier. In einem alten VW bis Kehl;
Fahrer nähme eigentlich „aus Prinzip keinen mit“. Über die
Rheinbrücke nach Strasbourg;
suche längere Zeit die Bushaltestelle zur JH und fahre dann eine
Station zu weit. Das evang. Heim ist schon belegt, muss zu einer
kathol.
Jugendherberge;
4 Neue Francs für ein 2-Mann-Zimmer; ist sauber. Kaufe für mich
Camembert und Wein. Mein Zimmergenosse hört einen algerischen
Sender; gehe noch raus und flippere. – Strecke: ca. 380 km mit 5
Fahrern.
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