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Das Riesenrad im Wiener Prater



Unsere weiteren Stationen in Wien

Bildquellen: https://media04.meinbezirk.at/article/2020/01/28/0/22857210_L.jpg?1580203630    Goggle Maps

 

Reise nach Wien, Budapest und Graz vom 11.-18.8.1986


Rundreise mit Ausflügen über knapp 3000 km; 3 Übernachtungen im Wiener „Bellevue“ und im Budapester „Gellert“ sowie 1 ÜN im Grazer „Alba-Wiesler“


Mo. 11.8.86) Um 8h30 fahren wir von Tübingen ab und erreichen am Nachmittag ohne Zwischenfälle Wien. Das vorgebuchte „Bellevue“-Hotel am Al­sergrund hat bei stark verblasstem Charme doch eine gewisse Klasse, auch wenn unser Hotelfenster auf ein hohes Hinterhofgeviert hinausführt.

   Wir verschaffen uns mit dem Auto einen ersten Eindruck von der Innenstadt und nehmen den Donaukanal zu unserer Orientierungslinie. Die domi­nierenden Barockbauten und mächtigen Häuserblocks im Zentrum wirken nicht so museal wie erwartet; munter das Treiben bei einem Einkaufszen­trum in der Kärtnerstraße, wo mehrere Grüppchen aus Jugoslawien musizieren und manch jüngere Frau üppig goldgeschmückt an uns vorbeiläuft. Ir­gendwo dort im 1. Stadtbezirk überraschen uns unbekannte Pferdeduftschwaden der Fiaker. Im Zentrum kommen wir am „Graben“ vorbei, wo in Fon­tanes Ehebruchsroman ‚Graf Petöfy‘ das Stadtpalais des Grafen lag. Zuletzt lassen wir uns auf einer der Parkbänke des Burggartens nieder, wo stumm und wie in steifer Andacht überwiegend ältere Wiener Bürger dasitzen.

   Abends gehen wir in den Prater und sogleich zu dem Riesenrad, wo soeben die Szene aus dem „Dritten Mann“ mit Schauspielern (Doppelgängern von Orson Welles und Joseph Cotten) nachgestellt wird. Im 2. Weltkrieg wurde das Rad so stark beschädigt, dass man nachher nur noch die Hälfte der Gondeln einbaute. Nach der Abfertigung zuckelt das Riesenrad je nach der Zahl der belegten Kabinen ein Stückchen weiter voran, und überhaupt bleibt dieses Tempo der Zeit um 1897 angemessen (eröffnet wurde es zur Feier des 50. Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph I.). Der Rundblick von hier aus auf die Stadt ist wegen dieser mehr oder minder langen Dauer der Zwischenstopps und der in jeder Gondel angebrachten Panorama­bil­der aufschlussreicher als es etwa die Blickbahnen vom Eiffelturm über Paris hinweg sind. Die übrigen Lustbarkeiten des Praters sind weithin banal und schrill, erinnern eher an den Hamburger „Dom“ als etwa an den Kopenhagener Tivoli-Park. Mehrere Grüppchen aus dem Vorderen Orient mit ihren verschleierten Frauen begegnen uns; sie kommen wohl vom nahen UNO-Center her, angelockt vielleicht von der wie in arabischen Märchen grellen Kirmesatmosphäre. Ein Mann muss für mehrere Frauen Würstel und dergleichen nachbestellen.


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