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Der Renaissance-Arkadenhof 'Cortile Maqueda' des Palazzo. - Darunter in der Galerie der Vizekönige Siziliens; in der Mitte der Fürst von Caramanico, Goethes Gastgeber 1787


Die beiden Säle des Normannenpalastes aus der Mitte des 12. Jh.,
oben der 'Saal Rogers II.' und darunter der 'Saal der Winde'

Quellen: www.foliamagazine.it/viaggio-in-italia-il-palazzo-dei-normanni-a-palermo    Galeriephoto von mir (H.F.)   www.boteroapalermo.it/palazzo-reale/   www.skyscrapercity.com/showthread.php?t=1406146&page=567


Wir betreten den Palastbereich über den eleganten Innenhof ,Cortile Maqueda’, den im Jahre 1600 der damalige spanische Vizekönig Maqueda mit dreistöckigen Rund­bo­gen­ar­ka­den an­le­gen ließ. Sizilien wurde von 1412 bis zu seiner Souveränität als ,Königreich beider Si­zi­li­en’ (1816) von gut 100 Vizekönigen regiert. So präsentiert denn der ,Saal der Vi­ze­könige’ eine chro­no­lo­gisch an­ge­ord­ne­te Ge­mäl­de­ga­le­rie mit den bedeutenderen Amts­in­ha­bern, darunter das Bildnis des Fürsten von Caramanico, der jenes Ob­ser­va­to­ri­um für G. Piazzi einrichten ließ. Am Oster­sonn­tag 1787 ließ Ca­ra­ma­ni­co durch „zwei wohl­ge­putz­te Laufer” Goethe zu seiner Tafel einladen und versprach ihm seine Un­ter­stüt­zung auf der weiteren sizilianischen Reise. Tage später sah un­ser Dich­ter den als Auf­klä­rer und Frei­mau­rer be­kann­ten Vizekönig an der Spitze einer Osterprozession auf Schlän­gel­we­gen durch nicht beseitigte ho­he Keh­richt­hau­fen einherziehen.

   In dieser Hinsicht scheint sich nicht so viel gebessert zu haben. Je näher wir diese Stadt kennenlernen, desto öfter wer­den wir an die neugriechischen Zustände am oberen Pe­nei­os eri­n­nert. Ästhetisch-hy­gi­e­ni­sche Zumutungen, die sich durch Hitze und Be­quem­lich­keit allein nicht exkulpieren lassen, sondern Ausdruck ei­ner Men­ta­li­tät sein dürf­ten, zu der auch die oft so ha­ne­bü­che­ne Fahr­weise und die Verwahrlosung öffentlicher Plätze wie der Piazza Garraffello gehören. Solange man diese Zustände toleriert, wird wohl auch die Ma­fia wei­ter ge­dei­hen (die zurzeit wohl nicht übel an Fe­riengästen wie uns verdient). Ihre Präsenz in Pa­ler­mo ist ge­gen­wär­tig nur in­di­rekt be­merk­bar, so an den ei­sen­hart ge­si­cher­ten Po­li­zei­ka­ser­nen, der Dauerpräsenz von Po­­li­­zei­­strei­fen in den Hauptstraßen und vereinzelten Denkmälern für ermordete (Polizei-)Beamte. Aber dann wie­der kann es einen in unmittelbarer Nähe der Via Vit­to­rio Ema­nu­e­le über­kom­men, sich in einer Art öffentlicher Räu­ber­höh­le zu bewegen.


Zwei der zehn öffentlich zugänglichen Palastsäle stammen noch aus der Normannenzeit. Die Wände der kleinen ,Sala di Ruggero II’ sind bis über den Türsturz hoch mar­mor­ge­tä­felt, darüber wur­den Goldgrundmosaike mit Jagdszenen sowie diversen Fabel- und Herrschaftstieren aufgebracht. In dem naiv-stilisierten Charme ihrer sym­me­tri­schen und teilweise spiegelbildlichen An­ord­nung ge­fal­len sie uns entschieden besser als die nachher in der Capella Palatina zu sehenden Goldgrundmosaike mit bib­li­schen Sze­ne­rien.

   Die an den ,Saal Rogers II.’ grenzende ,Sala dei Venti’ hieß ursprünglich ,Sala delle Quattro Colonne’ und erhielt erst im frühen 18. Jh. die hölzerne Dachkonstruktion mit der Wind­ro­se im Zen­trum ih­res Kreuzgewölbes. Der quadratische viersäulige Saal wurde wie jenes königliche Gemach schon Mitte des 12. Jh. erbaut und weist ebenfalls mar­mor­ver­klei­de­te Wän­de auf, aber in der Höhe nur relativ schmale Mosaikbänder mit symmetrisch angeordneten Tier- und stilisierten Pflanzenmotiven.


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