Quellen: https://media-cdn.holidaycheck.com/w_1024,h_768,c_fit,q_80/ugc/images/e809a28e-be28-3fa9-aa09-5c093677ac87 https://html1-f.scribdassets.com/24fv6vv66847ci2p/images/6-2d3aa8a757.jpg https://photopedia.info/bilder/gross/Archaeologisches_Museum_Korinth_0008.jpg www.cointalk.com/attachments/corinthstater-lg-jpg.347537/ https://reise-zikaden.de/wp-content/uploads/2017/01/korinth-ancient-bema-apostel-paulus-peloponnes-griechenland.jpg
der ihren Sohn betrauernden Najade und Sisyhpos-Gemahlin Peiréne; nach der anderen durch den Hufschlag des geflügelten Pegasos, als ihn der Sisyphos-Enkel und Chimärentöter Bellerophon zähmte. Drei unterirdische Wasserläufe führten in die sechs Schöpfbecken, die von den Römern mit statuengeschmückten Arkaden verblendet wurden. Zu den ersten Sondierungsarbeiten von Carl Blegen gehörte es, zusammen mit dem Kunsthistoriker Emerson Swift zwei der bis zu 20 Meter langen unterirdischen Kanäle im Badeanzug auf dem Rücken zu durchrobben, Nase und Mund knapp über der Wasserlinie; das Foto zeigt sie schlammverschmiert in einigermaßen heroischer Pose.
Beim Peiréne-Brunnenhaus begann Alt-Korinths Hauptstraße Léchaion (im Plan Nr. 1), die zu dem zwei Kilometer entfernten gleichnamigen Hafen am Golf von Korinth führte. Um 392 v. Chr. kam es in der von Mauern geschützten breiten Straße zum Kampf zwischen Korinthern und Spartanern; diese siegten, konnten aber die Stadt Korinth selbst nicht erobern.
Die in Schillers Ibykus-Ballade gefeierten Isthmischen Spiele mit ihren sportlichen und musischen Wettkämpfen wurden nicht hier, in Alt-Korinth abgehalten, sondern im 14 km entfernten Poseidonheiligtum des antiken Isthmia an der Südseite des heutigen Kanals; nach der Zerstörung der Anlagen durch Mummius wurden bei der Neugründung Korinths 44 n. Chr. auch diese Spiele wiedereröffnet.
An die Mentalität der Isthmischen Athleten appellierte der Apostel Paulus in seinem 1. Brief an die Korinther (9, 24-27), um am Beispiel von Wettläufern und Faustkämpfern Enthaltsamkeit, Beharrungsvermögen und Siegeswillen bei der christlichen Missionierung einzufordern. Als er ab 50 n. Chr. in Corinthus missionierte, sollte er sich (Apostelgeschichte 18, 12-17) nach Klagen der jüdischen Gemeinde bei der Rednertribüne (Béma) auf dem Forum vor dem Prokonsul Gallio verantworten. Kaum setzte er zu seiner Verteidigungsrede an, schnitt ihm Gallio das Wort ab und wies jene Klage als innerjüdische Angelegenheit ab. Sicherlich trat der Apostel dabei nicht, wie gern kolportiert wird, auf dem Podium neben Gallio auf, sondern hatte unterhalb der Bühne stehen zu bleiben. Ihr restaurierter Unterbau ist ein beliebtes Fotomotiv.
Das kleine archäologische Museum hat Funde von der prähistorischen bis zur byzantinischen Zeit vorzuweisen, insbesondere eine renommierte Sammlung altkorinthischer Keramik. Unter der in Korinth im 7. Jh. v. Chr. erfundenen schwarzfigurigen Keramik zeigt eine Vase den mythischen Stadtgründer und Todesüberlister Sisyphos, wie er bei seiner immerwährenden Strafarbeit von der Unterweltgöttin Persephone überwacht wird. Bei den altgriechischen Skulpturen sind einige Kuroi mit ihrem so charakteristischen Lächeln zu bewundern, darunter ein jüngst bei Kunstschmugglern konfisziertes Zwillingspärchen; ferner eine hintergründig lächelnde hübsche Marmorsphinx, ein thronender Asklepios aus dem Asklepieion von Korinth sowie eine „Athéna archegétis” („Gründerin” der Stadt) mit ihrer Eule in der Linken; nicht vergessen sei, wenn auch arg verstümmelt, ein Hermes kriophóros.
- 44 -