Quellen: www.tripadvisor.com.au/Attraction_Review-g189413-d4243483-Reviews-Stavros_Beach-Crete.html#photos www.greecetravel.com/crete/chania/oldtown/venetian-shipyards.jpg
Bei
unserer Rückkehr in die Altstadt von Hánia verfahre ich mich und
muss bei einem Badestrand zum Wenden rückwärts in einen kleinen
holprigen Nebenweg einbiegen. Dabei schlägt der Mietwagen mit dem
Unterboden hart auf. Erst beim Aussteigen kann ich sehen, dass die
asphaltierte Straßenkante genau hier abbricht und die weitere
Fahrspur nur provisorisch durch kleinere Feldsteine markiert ist. Es
tröpfelt heftig aus einer Stelle unterhalb des Motorbereichs. Schon
sind kretische Autofahrer zur Seite und assistieren mir beim
Überprüfen aller Flüssigkeitsstände, die aber inklusive des
Kühlwasserstands so in Ordnung sind. Es scheint also nur Wasser aus
der Klimaanlage zu sein. Da es auf der Weiterfahrt auch nach 10
Minuten noch tröpfelt, erwarten wir den baldigen Ausfall der Anlage
und stellen uns auf einen Wagenwechsel bei der Mietzentrale in
Réthimnon ein. Doch funktioniert die Klimaanlage auch nach einer
weiteren Viertelstunde wie gehabt, so dass wir es riskieren, wie
vorgesehen zur Halbinsel
Akrotíri hinauszufahren.
Nach
einer knappen Stunde erreichen wir an der Nordspitze das in einer
Bergbucht liegende Dorf Stavros,
den filmischen Schauplatz der Schlussszenen von ,Alexis
Sorbas’ (1964).
Die Bergflanke, auf der die von Sorbas zum Baumtransport angelegte
Drahtseilbahn bei ihrer Einsegnung so grandios zusammenstürzt, ist
sogleich wiederzuerkennen. Nikos
Kazantzakis hatte
ähnliche Erfahrungen in der peloponnesischen Mani gesammelt, wo er
während des 1. Weltkriegs bei Stoúpa
ein
kleines Braunkohlebergwerk pachtete und das von dem
makedonischen Minenarbeiter Georgios Zorbas geleitete Bergwerk nach
Stolleneinstürzen aufgeben musste.
Der
Badestrand am Fuße des Berges wird am heutigen Sonntag offenbar
besonders von den Einheimischen genutzt; für Familien mit Kindern
ist er ideal, da ihn eine flache Vorseezone mit der Meeresküste
verbindet. Wir schauen dem angenehm gelassenen Badebetrieb bei einem
Imbiss in einer Taverne zu und spazieren zuletzt am Meeressaum
entlang.
Auf
dem Rückweg fahre ich den kleinen Flughafen der Halbinsel an, um den
Manager eines Autoverleihs nach Details zur Klimaanlage zu fragen. Er
weiß auch nicht so genau Bescheid, doch versichert mir ein
praxisnäherer Mietwagen-Kontrolleur, dass der Wasserverlust
unbedenklich wäre. Tatsächlich bleibt alles weiterhin im grünen
Bereich. – Abends sehen wir uns noch ein wenig in Hánias
Neustadt um und inspizieren am hafennahen Kastelli-Hügel die große
Ausgrabungsstätte des minoischen Stadt Kydonia.
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