Quellen:
www.cretanbeaches.com/en/history-of-crete/archaeological-sites-in-crete/minoan-times-palaces-and-sites/maleme-domed-tomb
www.chaniamuseum.culture.gr/files/items/6/6144/afe-2b.jpg
http://1.bp.blogspot.com/-fnumvbmf45o/U51QXdcf_zI/AAAAAAAAA0s/XM6sT1g9Yk0/s1600/IMG_5207.JPG
http://ww2gravestone.com/people/blucher-hans-joachim-graf-von/
www.historic.de/Home/Kreta2007/Maleme/SFMaleme.htm
So. 21.08.05:
Am Morgen besuchen
wir den 20 Kilometer westlich von Hánia angelegten deutschen
Soldatenfriedhof von Máleme.
Kaum 200 Meter vor dem Friedhof führt ein Seitenpfad zu einem
ausgeschilderten kleinen spätminoischen
Tholosgrab, das
wir sogleich besichtigen. Ein ähnliches, freilich monumentales
Kuppelgrab mit langem Zugangskorridor (Dromos) hatten wir 1997 in Mykene
betreten, das sogenannte Schatzhaus des Atreus oder auch Grab des
Agamemnon. Das Grabmal in Mykene wurde in Rundform angelegt und
dieses hier in der selteneren Rechteckform, auch liegt die
Grabkammer hier nicht seitlich vom Kuppelgewölbe, sondern im
Zentrum. Beide Grabstätten sind über dem Türsturz mit einem
Entlastungsdreieck versehen, das für die Architektur des
mykenischen Kulturkreises typisch ist. – Beim Verlassen des Grabes
kreuze ich noch knapp auf hermetische Weise die Füße.
Kaum zwei
Kilometer von der Küste entfernt liegt an einer Nebenstraße der
Sammelfriedhof
für nahezu 5000 deutschen Soldaten,
die im Mai 1941 bei der Luftlandeoperation „Merkur”
und in der nachfolgenden
Besatzungszeit der Insel fielen. Der von dem Volksbund Deutsche
Kriegsgräberfürsorge auf der besonders erbittert umkämpften „Höhe
107” angelegte
Friedhof liegt heute wie versteckt in einem Olivenhain und ist
deutlich schlichter als der von den Kretern angelegte
Commonwealth-Soldatenfriedhof in Soúda. Statt der vertikalen
Marmorblöcke sind es hier flache Granitplatten, auf denen die Namen,
Lebensdaten und Dienstgrade von jeweils zwei Gefallenen verzeichnet
sind. Einige aufgerichtete niedere Steinkreuze gliedern die
Anlage.
Ein
kleines Museum informiert über diese erste große und überaus
verlustreiche Luftlandeoperation der Militärgeschichte. So wird auf
einer Tafel das Schicksal dreier deutscher Brüder dokumentiert,
der Grafen Wolfgang, Lebrecht und Hans-Joachim Blücher, Nachkommen
des „Marschall
Vorwärts”,
die hier am 21. Mai 1941 als Fallschirmjäger fielen. Der
24-jährige Wolfgang und der 17-jährige Hans-Joachim
erhielten eine gemeinsame Grabstätte, während der 21-jährige
Lebrecht von Bülow mit seiner Gruppe inmitten einer britischen Panzerabteilung
gelandet war und nur ein anonymes Grab erhalten konnte. – Bruno
Bräuer, General
der Fallschirmjäger und Kommandant der
„Festung Kreta”,
wurde nach Kriegsende von den Briten an Griechenland
ausgeliefert und nach einem Kriegsverbrecherprozess in Athen
erschossen. Im Mai 1944 hatte er das jüdische Viertel von Hánia
umstellen und jeden, der flüchtete oder sich versteckte, auf
der Stelle erschießen lassen. Die über 250 deportierten jüdischen
Einwohner Kretas sollten nach Auschwitz gebracht werden; den Tod
fanden sie schon im Juni auf der Überfahrt zum griechischen
Festland, als ihr Frachtschiff „Tanais”
von einem
britischen U-Boot versenkt wurde.
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