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W. Irvings Buch und die Gedenktafel in den „Habitaciones de Washington Irving” der Alhambra
Unten: Die Festung Alcazaba; Blick auf den Waffenplatz und weitere „Rote Türme”

 Quellen: www.alhambra.info/pdf/plano-Alhambra.pdf    www.takingontheworld.net/world-travel-blog/spain/alhambra-in-granada     http://img.alhambradegranada.org/imagenes/cabeceras/alcazaba.jpg

Die. 26.9.06:

Noch in der Dunkelheit und ohne Frühstück verlassen wir das Hotel und gehen zur Haltestelle des Minibusses, der uns zur Alhambra hochbringt. Vor dem östlich gelegenen Einlasspavillon (Nr. 1) warten im Morgengrauen schon an die 100 Leute auf den Einlass. Während Ruth an dem Sondereingang für das im Internet vorbestellte „Bono turistico” ansteht, besorge ich für uns Kaffee und Hörnchen. Wir sind mit die ersten, die ein Tagesticket erhalten und werden in der Folge nur gegen Ende der Besichtigung von größeren Gruppen eingeholt.

   Wie die Illustration oben zeigt, führt der übliche Rundgang zunächst durch eine kleine Waldung und nach Passieren der Torre del agua entlang der einstigen Medina (Nr. 5), die von den Bediensteten der Alhambra bewohnt und nach der Vertreibung aller spanischen Mauren bis auf die Grundmauern zerstört wurde. Nach Durchlaufen eines zweiten Gehölzes haben wir dann den Palastkomplex vor uns. Im weiteren Fortgang – ich springe jetzt einmal weit voraus – kommen wir beim Patio de Lindaraja (Nr. 29) auch durch die Räume, die der amerikanische Schriftsteller Washington Irving von Anfang Mai bis Ende Juli 1829 bewohnen durfte und in denen er mit den Vorarbeiten zu seinen Erzählungen von der Alhambra' begann. Sein 1832 veröffentlichtes Buch war es eigentlich, das nach Jahrhunderten wieder auf die Alhambra aufmerksamer machte und insbesondere die europäische Romantik inspi­rier­te; es gab auch den Anstoß zu einer erneuten großen Wiederinstandsetzung der Palastanlagen. Außer jener Gedenktafel hat man ihm in dem Wäldchen hinter der Puerta de las Granadas eine Bronzestatue (Nr. 65) mit der Wid­mung „Hijo de la Alhambra" („Sohn der Alhambra”) gesetzt. Sie spielt auf Irvings jungen Führer durch die Alhambra an, der sich im 4. Kapitel mit dieser Selbstauskunft als ihr kundiger Bewohner empfahl.

   Viele Gebäude der Alhambra nahm Irving zu Schauplätzen seiner Erzählungen, einige wie die Torre de las Infantas („Turm der Prinzessinnen”) wurden später nach der entsprechende Kurzgeschichte von Irving benannt. Ich komme gelegentlich darauf zurück.


Die Paläste der Alhambra kann man nicht eigentlich mit den Jahrhunderte früher entstandenen Königspalästen in Sevilla und Córdoba vergleichen. Das Nasriden-Emirat von Granada, als letzte maurische Bastion in Andalusien Anfang Januar 1492 an die Katholischen Könige” gefallen, wurde erst relativ spät dank der militärischen Hilfe Ferdinands III. von Kastilien gegründet (1246) und diesem dafür tributpflichtig. Die Emirate von Córdoba und Sevilla hingegen bestanden schon seit der Mitte des 8. Jh. und wurden ungefähr zur Gründungszeit der Alhambra von Ferdinand III. eingenommen (1236 bzw. 1248), Sevilla gar dank vertragsgemäßer Mithilfe der Nasriden! Waren in Sevilla die Königspaläste stark von der maurisch-spanischen Mudéjar-Architektur des 13. und 14. Jh. geprägt und ließ in Córdoba der im 14. Jh. neu erbaute Alcázar nur wenig von seinen arabischen Vorgängerbauten stehen, so haben sich in Granada die Palastanlagen relativ gut erhalten. Denn die Alhambra wollten ihre Eroberer nicht durch Artillerie verwüsten – die deutschen Artilleristen wurden deshalb entlassen –, sondern sollte ausgehungert wer­den. So wurde sie denn auch nach mehrmonatiger Belagerung mit einem Kapitulationsvertrag, den die Spanier freilich bald brachen, übergeben. Zudem fiel die Alhambra schon im 16. Jh. bis hin zu Washington Irvings Besuch in ei­nen jahrhundertelangen Dornröschenschlaf.


Durch die Puerta del Vino (Nr. 12) gelangen wir zunächst in den Bereich der Alcazaba („Zitadelle”), die als ältester Teil des Alhambra-Areals gilt und Mitte des 13.Jh., lange vor den ersten Nasridenpalästen, erbaut wurde. Der auf­fällig rötliche Farbton der Zitadelle, deren Türme denn auch „Torres Bermajas” („Rote Türme”) heißen, könnte sogar hinter dem nicht recht geklärten arabischen Namen „Alhambra” stehen, der meist als „Rote Festung” oder


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