Bildquellen: www.welt.de/img/iphone_app/historyapp/mobile101805005/5301356337-ci16x9-w1300/History-Oktober-19-10-1469-Bildkombo-Isabella-Ferdinand-BM-Lifestyle-Frankfurt-Main-Archiv-jpg.jpg Google Maps („Córdoba”) https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/af/Mezquita_C%C3%B3rdoba_foto_a%C3%A9rea.jpg
Wir nähern uns CÓRDOBA mit gemischten Empfindungen. Diese Stadt hatte während des relativ aufgeklärten, Wissenschaft und Künste fördernden Islam für die kulturelle Entwicklung nicht nur Europas eine immense Bedeutung, wie aus dem Folgenden hervorgehen soll. Durch die brutale fanatische Intoleranz des 1496 von Papst Alexander VI. als „Katholische Könige” titulierten Königspaares Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragón wurde die kosmopolitische Bedeutung Córdobas rasch und gründlich ruiniert. Das hier residierende Paar führte schon 1478 die päpstlich abgesegnete Spanische Inquisition mit dem Horror ihrer Glaubensüberprüfungen und Dezimierung der jüdischen und bald auch der maurischen Bevölkerung ein.
Unser Hotel in Córdoba liegt gleich jenseits der Altstadtbrücken. Es ist ein Neubau ohne Charme, der von bewaffneten und mitunter Handschellen führenden Sicherheitskräften bewacht wird. Bei unserem Eintreffen gegen 14 Uhr ist noch kein Zimmer in diesem Viersternehotel zu bekommen, da soeben eine große spanische Reisegruppe Zug um Zug die Hotelzimmer verlässt. Bis zur Abfahrt ihrer Busse nimmt sie die Halle der Rezeption voll in Beschlag. Ihr Reiseführer, der mit fast allen auf Du ist, tritt ständig mit Spezialwünschen an die einzige und dadurch überforderte Angestellte in der Lobby heran – ihre vorgesetzte Managerin hatte sich unmittelbar vor dem Eintreffen dieser Gruppe verabschiedet. Im Kleinen hatten wir schon einige Mal ähnliche Einfälle von Busreisegruppen erlebt; diesmal sind es zwischen 70 und 100 Personen und vermutlich Mitglieder einer katholischen Kirchengemeinde.
Am nächsten Morgen hat die Reisegruppe auch den Frühstückssaal in Beschlag genommen, so dass wir mit einigen anderen Individualreisenden im Lobbybereich des Hotels frühstücken müssen. Als wir am Nachmittag von unserer Stadttour zwischen 14 und 15 Uhr zu einer Ruhepause zurückkehren, ist unser Zimmer immer noch nicht hergerichtet. Zimmermädchen und die Dame an der Rezeption versichern, dies bis zu unserer abendlichen Rückkehr nachzuholen; als auch dies dann nicht geschehen ist, lasse ich mir ein Beschwerdeformular bringen.
- 33 -