Quellen: http://3.bp.blogspot.com/-RkglQa6IVbk/U35GATCw9RI/AAAAAAAAw3Y/puff002z_mk/s1600 https://cmeldescanso.files.wordpress.com/2014/06/p1140745.jpg http://smokwawelski.net/gallery/Sevilla/SEV_Alcazares_3_PH_R https://cmeldescanso.files.wordpress.com/2014/06/p1140745.jpg
Jetzt
erst machen wir uns auf den Weg zu den Königspalästen
(Reales Alcázares),
die gleich neben dem gestern von uns besuchten „Indienarchiv”
liegen. Mitte des 13. Jh. ließ Pedro
I. der Grausame
den
Großteil der Palastanlagen teilweise auf römischen und maurischen
Fundamenten erbauen. Da er die Baumeister und Handwerker der aus dem
rückeroberten Sevilla gewaltsam vertriebenen Muslime schätzte, rief
er sie aus dem damals noch von Mauren beherrschten und gleichwohl mit
ihm verbündeten Granada herbei.
Bei
merklicher architektonischer Nähe zur Alhambra von Granada hat der
Alcázar doch seinen eigenen magischen Zauber. So ziemlich alles
findet sich hier neu vereint, was unsereins von arabischen Palästen
oder auch morgenländischer Baupracht glaubt in Erinnerung zu haben,
Betörendes wie abstoßend Prahlerisches. Dies liegt sicherlich
auch an der diskontinuierlichen, die Übertrumpfungslust
begünstigenden Baugeschichte. So gilt das Ensemble dieser Paläste
als Höhepunkt der spanischen Mudéjar-Architektur,
die das Beste der arabischen Baukunst in sich aufzunehmen wusste und
so Elemente wie die filigranen ornamentalen Gipsstuckaturen
(Yeserias) als Wandverkleidungen und
Artesonado-Holzdecken aufweist.
Das
Ganze ist hier freilich nicht aus einer Hand, zumal einige Bauwerke
aus der Epoche von Pedros Vater Alfonso XI. noch im gotischen Stil
errichtet wurden. So hatte Alfonso auf den Fundamenten eines
maurischen Palastes den Gerichtssaal
(Sala
de Justicia) mit seiner schönen Artesonado-Holzdecke, den filigranen
arabischen Gipsstuckaturen (Yeserias) und einem
Springbrunnen erbauen lassen. Er nutzte ihn auch als Thronsaal; Pedro
I. ließ später just in diesem Saal seinen Halbbruder Fadrique
ermorden.
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