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V Mitschüler/Schulen
VI GERMANISTICA




Der Burgpalast in Buda; im linken oberen Fügel das "Historische Museum"

Rechts unsere Route zum Palastviertel, Burgplatz, zur Fischerbastei und Margareteninsel
Weiterfahrt (29 km) nach Szentendre und zur Insel unterhalb des Donauknies

Bildquellen: www.h-hotels.com/_Resources/Persistent/9/e/d/1/9ed1a0007516053833162faeff8905e476900b2b/budapest-burgpalast-01-2400x1350.jpg   Google Maps

 

Am Nachmittag fahren wir im Citroën über die unserem Hotel gegenüberliegende „Freiheitsbrücke“ hinüber nach „Pest. Die Angebote in der Innenstadt und dem „Palastviertel" sind auf einem vernünftigen Niveau, so werden keine Rolexuhren, aber doch etwa die von Cartier angeboten. So mancher Kunde ei­nes Delikatessladen geht freilich mit leeren Händen davon oder fragt nach einer bestimmten günstigen Preisklasse. Wir können weder in Bücherläden noch später bei Tankstellen Straßenkarten der Volksrepublik Ungarn kaufen und müssen uns mit der viel zu ungenauen Karte des Reiseveranstalters IBUSZ durch­schla­gen. <Auch 1989 bei unserem Besuch in der DDR werde ich nur ungenaue und sogar verwirrende Straßenkarten erhalten und dahinter militärisch motivierte Desinformation vermuten – was nach der deutschen Einheit dann auch die ostdeutschen Kartographen bestätigen werden.>

 

Fr. 15.8.86) Bei schon großer morgendlicher Hitze spulen wir zuerst das Pflichtprogramm ab und besuchen zunächst in dem riesigen Burgpalast das „His­torische Museum Bu­dapest“. Breit dokumentiert werden hier die beinahe anderthalb Jahrhunderte der türkischen Besetzung, und zwar mit einer gegen Habsburg gerichteten Anklage, sich mit der Hohen Pforte viel zu lange arrangiert zu haben. Und angeblich hätte diese Zeit unter den Türken, die erst 1683 mit der Schlacht am Kahlenberg zu Ende ging, für Ungarn und seine Bevölkerung keine Spuren hinterlassen.

   Wir gehen weiter zu der nahgelegenen neoromanischen, erst zu Beginn des 20. Jh. mit konischen Türmchen erbauten Fischerbastei. Gewidmet wurde sie der Gilde der Fischer, die im Mittelalter diesen Abschnitt der Stadtmauer zu verteidigen hatten. Der wüste Trubel vertreibt uns aber bald von hier; schon unmittelbar zuvor flüchteten Frauen mitsamt ihren Stickwarenangeboten vor einem patrouillierenden Polizisten.

   In einem modernen Kurhotel auf der nicht leicht zugänglichen Margareteninsel legen wir eine Pause mit Eis und Tonicwater ein. Wir fahren weiter nörd­lich in Richtung Donau­knie und machen in dem beliebten barock geprägten Ausflugsort Szentendre Halt. Gleich drei schwarzgekleidete Frauen wollen uns Aussteuertruhen und und eine alte Wohn­stube zeigen, und mehrere Frauen stehen zum Anknipsen der Beleuchtungen bereit, akzeptieren freilich kein Trinkgeld. Das Überangebot an Personal hat hier drastische Ausmaße (eine versteckte Arbeitslosigkeit, die wir noch zwei Jahrzehnte später in Tschechien registrieren werden).

   Hinter Szentendre, ungefähr auf halbem Wege zum Donauknie, finden wir uns unvermutet in einer Gabelung der Donau wieder; weit und breit ist keine Brücke in Sicht, nur die eine oder andere unbesetzte Fährstelle. Erst nach einiger Zeit finden wir einen Wegweiser nach Budapest zurück. – Abends essen wir auf der Gellert-Hotelterrasse, der­weilen sich eine siebenköpfige Kapelle mit zum Teil wohl improvisierten musikalischen Späßchen vergnügt.


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