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Der lange Zeit umrätselte Rundbau der „Skiás” auf der römischen Akrópolis von Sparta
Oben in (Rekonstruktions-)Zeichnungen mit der östlich angrenzenden Stoá und Stadtmauer


Links oben während der Freilegung des Rundbaus im Juni 2013; darunter im April 2018 nach der Restaurierung
(im Vordergrund Gebäudereste der römischen Stoá)
Quellen: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/18/Ancient_Sparta_02.jpg   https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4b/Round_building_and_roman_stoa_2.jpg   https://html1-f.scribdassets.com/8zdn1ps1ds5dl7qf/images/12-1ec896e3bb.jpg

 

Besonders kontrovers diskutierte man die Funktion des oben abgebildeten Rundbaus, der nach seiner Renovierung nun mit seiner fünf Me­ter ho­hen Umfassungsmauer und ihren Ergänzungen zu be­sich­ti­gen ist. Die einen deu­te­ten ihn als als Heiligtum der Erdgöttin Gaia oder als Standort von Götterstatuen, andere als Kenotaph für den Feldherrn Brasídas, als Platz der Kolossalstatue des De­mos von Spar­ta oder auch der besagten „Per­ser­hal­le”. Erst 2011 konnte archäologisch plau­si­bel gemacht werden, dass es sich hierbei um die Skiás (Schattendach) handeln müsste, eine von Holz­säu­len ge­tra­ge­ne Halle, in der die Spartaner musikalische Ver­an­stal­tun­gen und Ver­samm­lun­gen abhielten. Der westlich angrenzende kleine Rundbau war ein Heiligtum mit den Statuen des Olym­pi­schen Zeus und der Olympischen Aphrodite.

   An die Skiás stieß im Westen ein nahezu 190 Meter langer Säulengang, den die britischen Archäologen traditionell als „Roman Stoa” bezeichnen. Errichtet um 130 n. Chr., wurden im 4. Jh. Teile der baufällig ge­wor­de­nen Stoá suk­zes­si­ve in die südlich angrenzende Befestigungsmauer eingefügt. Die auf ihre Kampfkraft setzenden frühen Spartaner hielten bekanntlich Schutz­mau­ern für ihre Stadt für überflüssig, erst Spartas letz­ter und von den Rö­mern un­ter­wor­fe­ner König Nabis ließ um 200 v. Chr. die erste Stadtmauer erbauen.

*

 

Wir wollen noch das uralte Artemis-Heiligtum besuchen, das ungefähr 2 km weiter östlich in der Nähe des Eurótas liegt. Kurz davor stellen wir in einer verwilderten Stadtrandzone den Mietwagen ab und laufen aufs Geratewohl durch einen Olivenhain auf die vermuteten Stelle zu. Nach einigen Minuten stoßen wir auf ein Roma-Lager von ungefähr 100 Personen, die hier in Großzelten wohnen. Einige ruhen auf Gestellen, die sie als Schutz gegen Getier wie Schlan­gen und vor Hochwasser einen hal­ben Me­ter und mehr über dem Erdboden errichtet haben. „Zeltbewohnenden Roma” wie diese, so ist später zu lesen, machen ungefähr die Hälfte der griechischen Ro­ma­be­völ­ke­rung aus. Postskript 2019: Besucher der Stätte klagen immer wieder, noch 2019, über bettelnde oder Steine werfende Romakinder und vereinzelt auch über Raubversuche. Wir wurden 1997 von niemandem behelligt.

   Ungefähr 100 Meter hinter dem Zeltlager der Roma finden wir in dem Olivenhain – gleich neben einem kleinen Zitronenhain – das eingezäunte Heiligtum der Artemis Orthía. Gegründet wur­de die­ses älteste Heiligtum auf der

 

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