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Wales, die A5 durchs Ogwen-Tal

 Unten die Kathedrale von Canterbury

 

 

 

 

 

 

 

 

Die 1986 installierte Schwerterskulptur der

Kathedrale von Canterbury

Bildquellen: www.celticos.com/sites/www.celticos.com/files/styles/blog/public/20180706_112321.jpg?itok=LrdlvoZm  http://photos1.blogger.com/img/154/2374/640/111_1106.jpg   www.britainexpress.com/images/attractions/editor/Canterbury-1733.jpg

 

Die. 13.8.96) Von Dublin Port setzt unsere Autofähre in vier Stunden nach Holyhead in Wales über. Wir kommen bald durch die bezaubernden Bergtäler der nördlichen Snowdonia Mountains. Diese durch viele Ortschaften führende Strecke der A5 ist allerdings so zeitraubend, dass wir erst bei Anbruch der Dämmerung in Canterbury eintreffen. Wir hatten dort das kleine altehrwürdige Hotel „The Chaucer“ gebucht. In seinem gegen Ende des 14. Jh. verfassten „Canterbury Tales“ er­zählt Geoffrey Chaucer von einer gemeinschaftlichen Pilgerfahrt zum Grab des Märtyrers Thomas Beckett. Durch spät­mit­tel­al­terliche Häuserzeilen gehen wir noch zu der Kathedrale hinüber, in der 1170 der Lordkanzler und Erzbischof Tho­mas Becket ermordet wurde. Sie liegt wie eingeschreint hinter einem prächtigen Umfriedungsportal und wird soeben ge­schlos­sen. Eine einzelne ernste Glocke schlägt minutenlang und mit Pausen von mehreren Sekunden wie zum Ge­dächt­nis des Märtyrers.


Mi. 14.8.96) Frühmorgens gehen wir noch einmal zur Kathedrale hinüber. Eine über einem Nebenaltar angebrachte kreuz­ar­ti­ge Skulptur aus Schwertern mit blutroten Spitzen bezeichnet die Mordstelle (nicht also am Hochalter, vor dem Beck­et sich von den Rittern Heinrichs II. erschlagen lassen wollte). Wir Primaner hatten das Geschehen durch T. S. Eliots Vers­dra­ma „Murder in the cathedral“
bei Dr. Friedrich Börgers kennengelernt. Dort nicht behandelt, aber geschichtlich bri­san­ter war der Streit zwischen Becket und Heinrich über die gerichtliche Zuständigkeit für kriminell gewordene Kleriker, der ja bis heute nichts an Aktualität verloren hat.

   Canterbury wurde wiederholt von der deutschen Luftwaffe bombardiert, am schlimmsten am 1. Juni 1942, als 43 Per­so­nen getötet und 800 Gebäude völlig zerstört wurden. Der Angriff sollte Kulturstätten des Landes treffen, weshalb die Ziel­e nach dem deutschen Reiseführer Baedeker ausgewählt wurden.

 

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