Bildquellen:https://blog.the-british-shop.de/fileadmin/_processed_/b/e/csm_newgrange_4e846f2a9e.jpg https://heritageireland.ie/places-to-visit/hill-of-tara/
Google Maps
Danach
fahren wir zu der jungsteinzeitlichen, um 3200 v. Chr. erbauten
Hügelgrabanlage von Newgrange.
Die den Grabhügel kreisförmig umringenden Megalithe schrieb man
gegen Ende des 18. Jh. den Phöniziern zu; nach sukzessive erfolgten
Teilausgrabungen führte seit Beginn der 1960er Jahre Michael O‘Kelly
vom Trinity College eine systematische Grabungskampagne durch und
leitete auch die – teilweise umstrittene – Rekonstruktion der
Anlage. Sie hat einen Durchmesser von ungefähr 90 Meter, wird von
einem stabilisierenden Mauerring und gleich danach von beinahe
100 großen Randsteinen umschlossen. Ein 19 Meter langer
Gang endet in einer kreuzförmig angelegten Grabkammer, in der man
menschliche Überreste nebst Grabbeigaben fand. In einer Nische der
Kammern stand allerdings ein Altarblock mit darauf verbrannten
menschlichen Knochen – eine zeremonielle Menschenopferung während
der hier zelebrierten Wintersonnenwende, oder eher nicht? Während
dieser drei Dezembertage dringt bei Sonnenaufgang ein
Lichtstrahl ungefähr eine Viertelstunde lang durch eine Öffnung
über dem Eingang in die Kammer. Die Gewinner einer jährlichen
Auslosung dürfen dem Ereignis an Ort und Stelle beiwohnen.
Zuletzt
kommen wir zum Hügel
von Tara, der
nur 30 km nördlich der Stadtgrenze Dublins liegt. Beinahe drei
Jahrtausende bis zur Christianisierung Irlands galt er mit seinen
Nebenhügeln, Erdwällen und Denkmalen – darunter der für die
Krönung von Neben- und Hochkönigen errichtete Schicksalsstein (Lia
Fáil) – als Zentrum politischer und mythisch-religiöser Macht. Zu
sehen sind außer einer in den 1820er Jahren erstellten freien
Nachbildung dieses phallusförmigen Schicksalssteins und des
Ganggrabes „Mound of Hostages“ nur noch die vom Gras
überwucherten Grundriss-Linien der Ringwälle.
P.S.
zu Irland:
Der Klerus trat übrigens weit seltener als erwartet in Erscheinung
und zieht die Fäden offenbar lieber im Hintergrund. Wir bemerken die
Meinungsmacht der katholischen Kirche an der landesweiten
Empörung über die in England vorgenommene Abtreibung eines
embryonalen Retortenzwillings; und wenig später an einer irischen
Millionenkollekte für eine Frau, die Fünflinge(?)
erwartet. Und sogar an der bigotten Verehrung der seit
diesem Juli dreifachen Schwimm-Olympiasiegerin Michelle Smith,
von der man inzwischen weiß, dass sie erst nach der Ehe mit einem
des Dopings überführten Diskuswerfer sich so sensationell
verbessert hatte. Später wurde sie zudem wegen manipulierter
Urinproben gesperrt.
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