Zurück
in Davos, besuchen wir das lichte Ernst-Ludwig-Kirchner-Museum.
1992
in Davoser Flachdacharchitektur eröffnet, setzt sich das Museum aus
vier Kuben mit Wandelgang zusammen und enthält Werke aus allen
Schaffensperioden des Künstlers. Von den annähernd 40 aufgehängten
Gemälden bekommen wir nun einen Großteil zum ersten Mal zu Gesicht!
Sogar ein von Kirchner geschnitztes Bett befindet sich
unter den Exponaten. Das abgebildete Schnitzrelief Kirchners war eine
Auftragsarbeit für die Supraporte des Haupteingangs des
Schulgebäudes von Davos-Frauenkirch.
Der
„unfreiwillige
Kriegsfreiwillige”
Kirchner
hatte 1915 einen Nervenzusammenbruch erlitten und musste in mehreren
Sanatorien behandelt werden. 1927 zog er nach Davos um, wo er aber
unter anderem wegen seiner Morphiumsucht weiterhin in Behandlung
war und sich 1937 erschoss.
In
dem kleinen Museumspark hat auch Thomas Mann eine Gedenktafel
erhalten. –
Nachtrag
2008:
Im Gedenken an
Manns ‘Zauberberg’
hat die Gemeinde
Davos im Sommer 2008 einen 2,6 km langen, von einschlägigen
Texttafeln gesäumten Spazierweg eröffnet, der vom ehemaligen
„Waldsanatorium”
hoch zur
„Schatzalp”
führt.
Es bleibt uns noch
Zeit für einen Abstecher nach Kirchners damaligem Wohnort
Davos-Frauenkirch. Jenseits der Talstraße liegt der Jüdische
Friedhof und dahinter der große, um 1920 angelegte „Waldfriedhof”,
auf dem wir nach einiger Zeit auch die Gräber von Ernst Ludwig und
Erna Kirchner finden. Zwischen Friedhof und Talstraße hat sich ein
Kieswerk mit lärmender Steinmühle angesiedelt.