Das
von uns für drei Übernachtungen gebuchte „Turmhotel Victoria”
ist mit seinem V-förmigen Zuschnitt relativ schmal, die sehr gute
Küche rechtfertigt aber die vier Sterne. An einer Seite des Hotels
fällt ein Gebirgsbach rauschend in ein Auffangbecken und wird auf
einer Tafel sogar als „Victoria Falls” deklariert; jedenfalls
vermag er uns in der ersten Nacht wiederholt zu wecken.
Am Nachmittag fahren wir hoch zum „Waldhotel”,
dem ehemaligen „Waldsanatorium”, das als Urbild für Thomas Manns
‘Zauberberg’-Sanatorium
gilt. Das Gebäude ist aber in dieser Zwischensaison geschlossen und
macht von außen einen eher biederen Eindruck. Auf dem
dahinterliegenden schönen Promenadenweg machen wir dann einen
längeren Spaziergang. Einige dünne Wasserbäche rinnen glucksend
hangabwärts; Minuten lang können wir einem Eichhörnchen auf
fünf Meter Abstand beim geräuschvollen Beknabbern einer Nuss
zusehen und -hören. Ein zweites graues Hörnchen flüchtet sich
plötzlich, als ich mit dem Arm rasch auf etwas anderes hindeute, mit
zwei, drei gewaltigen Sprüngen einige Meter hoch auf eine
Lärche.
Die Stadt ist auf mehreren Terrassen angelegt und
zieht sich erstaunlich weit in die Länge. Zuletzt gehen wir noch an
dem durch einen Bergsturz entstandenen Davosersee entlang. Sein
niedriger Pegel macht zur Zeit vielen Davosern Kummer, denn wegen des
Zurückweichens der Gletscher soll er nicht mehr genügend
Zufluss für den Segel- und Surfsport erhalten. –
Neu
für uns war übrigens das Eingeben einer Parkplatz-Nummer beim
Bezahlen am jeweiligen „Zentralautomaten”.