Quellen: fuenterrebollo.com/Heraldica-Piedra/medina-azahara-basilical.html www.artencordoba.com/MEDINA-AZAHARA/FOTOS/SALON_RICO/MEDINA_AZAHARA_CORDOBA_SALON_RICO_10.jpg
Superior”, siehe Nr. 9). In einiger Entfernung dazu erbaute man das mit einer prächtigen Fassade versehene Haus des Ersten Ministers („Casa de Ya'far”, Nr. 6), das neben seinem Privatbereich auch Räume für seine Amtsgeschäfte aufweist.
Auf der mittleren Ebene liegen etliche Salóns; ihr Zentrum ist der auch als „Botschaftersaal” bezeichnete „Salón de Abd ar-Rahman III” oder auch „Salón Rico” (Nr. 13). Die dreischiffige Halle dieses Thronsaales wurde schon wiederholt restauriert und beeindruckt vor allem mit ihren Hufeisenbogen über wechselnd grünblauen und rosafarbenen Marmorsäulen, mit den Marmor- und Stuckreliefs ihrer Säulenkapitelle und -basen sowie mit dem überreichen Pflanzendekor der Wände. Hinten, gleich neben dem Thronplatz des Kalifen, befindet sich eine kleine Gebetsnische (Mihrab), denn in diesem Saal feierte man auch religiöse Feste.
Vorgelagert ist dem Gebäude ein ausgedehnter, kreuzförmig in vier quadratische Teile gegliederter abgesenkter Gartentrakt („Jardín de Crucero”, Nr. 15). In seinem Zentrum befand sich ein von vier Wasserbecken umgebener Pavillon.
Auf der unteren Ebene lagen die Moschee, öffentliche Bäder, Handwerkerstätten, Basare, schlichtere Wohnhäuser sowie ein Wildgehege. Freigelegt haben die Archäologen hier bislang nur die Moschee (Nr. 11), die wegen ihrer Ausrichtung gen Mekka in einer Schräge etwas abseits der anderen Gebäude liegt. Sie wurde nach dem Vorbild der gewaltigen Moschee von Córdoba erbaut und darum als deren „kleine Schwester” bezeichnet.
Über die Funktion einiger Bauten ist man sich noch nicht im Klaren. So scheint der auffällige, von vielen Pfeilern umringte Hof („Patio de los Pilares”, Nr. 8) ein Versammlungsraum gewesen zu sein. Ein römischer Sarkophag in seinem Zentrum, der mit der fatale Geschichte um den Jäger Meleager bemalt ist, diente wohl als Wasserbecken.
Wie üblich wird dem Besucher immer wieder der Restaurierungscharakter zu Bewusstsein gebracht. So tragen einige Wandflächen nur die erhaltenen originalen Dekorfragmente und fügte man in einer Galerie Betonpfeiler als Lückenbüßer ein oder nahm augenfällig stilisierte Ergänzungen vor wie bei den Akanthuskapitellen der Portalsäulen vor der „Casa de Ya'far”.
Postskript: Einige Jahre nach unserem Besuch wurde neben dem Grabungsgelände ein inzwischen preisgekröntes Museum eröffnet (Oktober 2009). Um es in die umgebende Landschaft mit der Grabungsstätte optimal einzupassen, haben die Architekten es weitgehend unterirdisch angelegt. Dieses „Underground Museum” enthält außer diversen Ausstellungssälen auch Konferenz- und Studienräume, Restaurationsstätten, Lager für die archäologischen Funde und ein Dokumentationscenter. Zudem ist es nun der Ausgangspunkt für die offiziellen Besichtigungstouren von Madinat Al-Zhara.
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