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einem
Ort der Ruhe oder Erholung (vom Tohuwabohu um Pilatos) sicherlich
angemessener. Das Korinthische Kapitell unter dem Artesonado bietet
einen zunächst befremdenden und dann doch beinahe gefälligen
Anblick.
Der
Goldene Salon (Salón Dorado),
der seinen Namen einer ebenfalls vergoldeten Kassettendecke verdankt,
zeigt wie der angrenzende Korridor vor allem Reliefs. Darunter
befindet sich eine von dem göttlichen Schwan besuchte Leda, eine
Gedenkprozession zu Octavians Sieg bei Actium oder – wie im
Hintergrund des Säulenportals zu sehen – ein Tropaion, eine
Triumphsammlung der Waffen und Rüstungsteile des unterlegenen
Feindes.
Die
monochromen, meist weißen antiken Reliefs oder auch Statuen und
Büsten kontrastieren freilich mitunter wunderlich mit dem
farbenfrohen maurischen Wand- und Deckenschmuck. – Einige Säle und
Galerien des Obergeschosses sind mit Fresken römischer Dichter
ausgemalt. Die hier oben ausgestellte private Sammlung, die außer
Gemälden auch Mobiliar und Wandteppiche umfasst, können wir uns aus
Zeitgründen nicht mehr ansehen.
Wir
durchlaufen aber noch die beiden Gärten der Casa de Pilatos, zuerst
den Großen
Garten (Jardín Grande).
Angelegt wurde er anlässlich eines neuen Palasttraktes, den der
erwähnte Herzog von Alcalá während seiner Zeit als Vizekönig von
Neapel für einen Großteil seiner Skulpturensammlung erbauen ließ.
Passenderweise im spätrömischen Stil, wobei sich die
doppelstöckigen Loggien aber nicht wie üblich nach außen zur
Landschaft, sondern zu diesem Großen Garten hin öffnen. Wie in
den Gärten des Alcázar befindet sich im Zentrum der geometrisch
angeordneten Rabatten ein großer Springbrunnen.
Die
Nischen der Arkadengänge sind in der Regel mit Statuen besetzt,
einige freilich sind leer oder enthalten einen Torso. In den
Medaillons darüber sind weitere Büsten aus der herzoglichen
Spezialsammlung angebracht. Die auffällige Grotte, die rechtwinklig
zum Hauptgebäude mit den Dreifacharkaden liegt, verbirgt die
Marmorskulptur einer schlummernden Venus. Die Grotte selbst erinnert
uns in der rötlichen Farbgebung und im Groteskenschmuck an den
Troja-Garten
des
Alcázar.
Der
Kleine
Garten (Jardín chico)
auf
der anderen Seite des Neuen Palastes wurde erst zu Beginn des 20. Jh.
auf einem älteren Gartengelände angelegt. Die Bronzeplastik
vor dem Wasserbecken stellt einen bekränzten Bacchusknaben dar, der
mit dem Wasserstrahl aus dem Munde eines Satyrn spielt. Diese
neckische Skulptur von Mariano Benlliure (1900) fügt sich ja recht
gut in die mythologische, von Renaissancebauten und -statuen
beherrschte Gartenszenerie ein.
*
Vor
der Rückfahrt nach Carmona lassen wir uns noch zur Erfrischung und
einem Imbiss in einem Straßenrestaurant nieder. Hier verzehre ich
etliche der vielgepriesenen Tapas
von
Sevilla.
Neben fleischgefüllten Kroketten legt man mir unter diesen „Mixtas”
noch etwas vor, das wie ein weißglasierter Kringel aussieht und
sich als frischer, rasch auf der Zunge zergehender Tintenfisch
erweist.
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