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„Miss Le Blanc” alias „Miss Wonderley” alias Brigid O’Shaughness in DER MALTESER FALKE (16:52)


In einer Szene macht auch John Huston im ,Malteser Falken’ überwältigenden Gebrauch von dem Streifenmotiv, freilich in anderer erzählerischer Absicht. Als Sam Spade nämlich die angebliche „Miss Le Blanc” in ihrem Appartement Nr. 1001 aufsucht, erscheint sie – gleich Crystal Ling bei Hammett – in einer einzigen Orgie von Streifenmustern (ab 16:28): Mit den halbgeöffneten Jalousien vor den drei Fenstern und den ent­spre­chen­den Schattenstreifen auf Wänden und Tür korrespondiert zunächst der vertikal gestreifte Morgenrock von Brigid, mit drei waa­ge­recht gestreiften, auf Brust und Schoß aufgesetzten Taschen. Auf einem Sessel mit Streifenbezug liegt ihr geöffneter Koffer, in dem an­de­ren gestreiften Sessel nimmt Spade Platz. Mit Streifen gemustert sind ferner ihr auf einem weiteren Köfferchen hängendes Kleid, der ei­ne oder andere Zierschrank, ein Trinkglas und der Fries der Zimmerdecke. Während Huston diese Musterung eher atmosphärisch in Kenn­zeich­nung der Höhle einer neuen Circe einsetzt, bindet Wenders sie stärker systematisch ein, als thematische Zeichensetzung für Ham­metts literarische Phantasie, die alles ihr Begegnende überarbeitet. Eine solch optisch wirksame Musterbildung ist jedenfalls ein genuin filmisches Mit­tel, während in Hammetts Roman ,Der Malteser Falke’ weder das Streifenmotiv noch das Vogelkrallenmotiv von Belang sind.


 Zum Umgang mit Zitaten aus der Filmgeschichte sowie Hammetts Leben und Werk


Frederic Forrest hat es sich weithin verkniffen, die bekannten Gesten und mimischen Tics von Humphrey Bogart zu imitieren. Mit seinem Fingerzittern freilich, das er nach dem beherzten Auftritt im Kreise der Erpressten mit einem Lächeln registriert, spielt er Sam Spade nach, der nach seiner polternden Verabschiedung von Gutman den Fahrstuhlknopf drückt und lächelnd seine zitternde Hand betrachtet. Seine nur vorgetäuschte Erregung hat ihn anscheinend ziemlich mitgenommen.


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