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Winstons klackende Lackschuhe in HAMMETT (30:05)

Rechts oben: Wilmer in DER MALTESER FALKE (43:18)
Darunter: Winston in HAMMETT (21:36)



durch das Geklacker seiner Lackschuhe, die mit ihren Absatzeisen in Szene gesetzt werden, als er in der Bibliothek, durch den Glasboden von unten gezeigt, über Ham­metts Etage einherschreitet. Wie Wilmer mit Schlapphut und gesenktem Kopf Spade hinterherschleicht und dabei gegen Passanten läuft, so rempelt Win­ston in „Cookie Picetti’s Star Bar” ausgerechnet den von ihm zu beschattenden Hammett an. Die drastischen Flüche und Verwünschungen der beiden wer­den ent­sprechend beantwortet. Spade: „Nimm den Mund nicht so voll, es wäre doch schade um deine falschen Zähne!” Hammett: „Hat schon einmal ei­ner die verloren, der so mit mir gesprochen hat.”

   Winstons Homosexualität sowie die Talmi-Eleganz seines Schuhwerks und offen hängenden roten Schals lassen zugleich an den unberechenbaren Joel Cai­ro (Peter Lorre) denken, und so tritt er denn auch wie dieser mit einem Zierstöckchen in der neuen Rolle auf, die Hammett ihm am Ende zudenkt (1:29:56).


Überhaupt ist die Personenkonstellation weithin die des ,Malteser Falken’, mit allerlei amüsanten Abweichungen und Überschneidungen. Niemand ist eine Kopie des anderen, sondern Mischgestalt, Kommentar oder nur Kurzzitat. Letzteres gilt für Hagedorn, in dem Gutman schon durch beider Korpulenz, epikureische Le­bensart und gleichermaßen gesuchte, herablassend komplimentierende Redeweise wiedererstehen kann, das heißt zusammen mit seinem Trabanten Win­ston. Gutman nimmt im zweiten Teil von Hustons Film mehr Raum ein, wird dafür hier doppelt gebucht, in Gestalt von Hagedorn und von Fong Wei Tau, der dann in der Konferenz neben dem sitzenden Hagedorn steht. Fongs Gesicht wird zudem wie das Gutmans in der einzigen „verschwimmenden” Ein­stel­lung beider Filme präsentiert, als nämlich Hammett wie schon Sam Spade k. o. geht. Selbst das „siamesische Zwillingspaar” der Polizeidetektive Tom Polhaus und Dun­dy wird jetzt nicht einfach von Huston übernommen, sondern – wie schon im Roman – stark polarisiert, Tom Bradford in einer freundschaftlich aus­glei­chen­den Rolle und O’Mara als rüder hasserfüllter Feind Hammetts. Crystal Lings Vorgängerin ist unverkennbar Brigid O'Shaughnessy alias „Miss Won­der­ly” alias „Le Blanc”, diese jüngst aus China gekommene „Schlange”, die in Zimmer 1001 wohnt und ihm ständig „Märchen” erzähle. Wie Crystal spricht sie bei der ersten Begegnung mit Hammett Mitleid heischend von ihrer Angst und ihrem leider so schlechten/sündigen Vorleben. Die Rolle von Spades Sekretärin Effie Perine geht jetzt weithin auf Hammetts Vertraute Kit Con­ger über, die Bibliothekarin an der Seite dieses Schriftstellers. Neu ist die Rolle von James Ryan, der als ehemaliger Pinkerton-Kollege von Hammett viel zu der autobiographischen und reflexiven Erzählschicht dieses Films beisteuert.


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