Bildquelle: Google Maps ( „Piazza Lido di Pegli“)
Sonntag
25.8.63: Verlasse die JuHe von Menton an der Seite eines Engländers,
der mit dem Zug weiter nach Genua will. Laufe bis zur ital. Grenze
und wechsle 40 NF in Lira. Gehe noch ca. 2 km weiter; werde dann bis
Ventimiglia
mitgenommen, danach bis San
Remo
und vom letzten Fahrer bis kurz
vor Genua.
Es ist schon dunkel, komme nicht mehr weg und kaufe mir zwei
Packungen Kekse und eine Cola.
Klettere
über eine Mauer, überquere Bahnschienen und komme ans Meer. Suche
mit der Taschenlampe einen Schlafplatz zwischen den Felsen; ziehe den
Anorak über. Bin zerstochen und liege unbequem, das Meer rauscht …
Erwache plötzlich, als jemand beinahe auf meinen Kopf tritt. Rufe
dem Mann etwas zu, er klettert stumm hinweg und badet im Meer. Setzt
sich danach weiter weg, raucht und verschwindet. Weitere Männer
kommen nun zum Baden. Schlafe wieder ein, werde aber mehrmals wach. –
Strecke: ca. 160 km mit 3 Fahrern.
Mo.
26.8.: Erwache früh gegen 5; in unmittelbarer Nähe sind Fischer
in Booten bei ihrer Arbeit.
Friere und döse bis ungefähr 7 Uhr. Bade im auch hier warmen Meer.
Magere Ausbeute der Fischer; am Strand wird es allmählich lebendig.
Bleibe bis zum Mittag. Jemand nimmt mich bis ins Zentrum von Genova;
laufe umher, bin hungrig und durstig, kaufe mir Teilchen und
bestelle in einem Café einen Espresso.
Laufe
in Genua zur Autostrada. Ein Fahrer in einem Austin MG hält;
arbeitet in Brüssel als Ingenieur und habe den Wagen noch nicht
lange. Längere Zeit kommen wir nur mit ungefähr 30 km/h
voran; auf der rechten Spur fahren viele Tankwagen aus Genua, auf
unserer linken bilden sich immer wieder Staus. Nach Durchfahren von
Milano bringt er mich bis vor die JuHe
in Lecco. Erfreulich sauber! Kaufe im Dorf ein;
trinke Vermouth. Sternenklare Nacht; dusche nach dem Abendessen. –
Strecke: ca. 220 km mit 2 Fahrern.
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