Quellen:https://i.ytimg.com/vi/ZYrS0POO_Ng/maxresdefault.jpg www.palermoholidayapartments.com/tours/palermo-monreale/
https://it.wikipedia.org/wiki/Chiesa_di_San_Giovanni_degli_Eremiti#/media/File:San_Giovanni_degli_Eremiti214.jpg https://commons.wikimedia.org/wiki/File:San_giovanni_degli_eremiti_20083.jpg
Eine
Labsal nach der so pompösen Cappella Palatina wird für uns der
Besuch der nahgelegenen, ebenfalls unter den
Normannen in ihren Palastgärten erbauten Klosteranlage
,San Giovanni degli Eremiti’.
Ursprünglich befand sich an dem Ort ein Hermestempel,
über dem im 6. Jh. ein dem römischen Märtyrer Hermes (Ermete) gewidmetes
Benediktinerkloster errichtet wurde,
das im 10. Jh. zu einer arabischen Moschee und
zuletzt um 1140 wieder zum Kloster umgebaut wurde. Aus der
Vorgeschichte um die beiden Hermes-Gestalten
entwickelte sich bei der Namensgebung für das
Kloster die verballhornte Form ,Eremiti’.
Nach
maurischem Vorbild wölben sich rotverputzte Kuppeln über den
kubischen Baukörpern. Ihre
jetzige Farbe allerdings verdanken diese Halbkugeln
einer um 1880 vorgenommenen Restaurierung, die den Bauzustand der Normannenzeit zu rekonstruieren suchte.
Der schon wiederholt von mir zitierte Ferdinand
Gregorovius suchte die Kirche in den
1850er Jahren auf und schrieb:
„Sie hat vier ganz arabisch geformte blaue Kuppeln
von fremdem Aussehen.” Er
bezieht sich damit offenbar nur auf die Kirche
selbst und nicht auf den Glockenturm mit seiner
fünften Kuppel über dreifach gestuften Blendbögen.
Dem
neugegründeten Kloster hatte
Roger II. einige Privilegien verliehen; so wurde der Abt zum
Beichtvater des normannischen Königs ernannt und sollte im Garten
des Kreuzgangs ein Friedhof für Angehörige der
Königsfamilie angelegt werden (wozu es aber vermutlich
nicht kam). Jetzt wächst hier ein Paradiesapfelbaum
neben einer uralten arabischen Zisterne. Die
schlanken Zwillingssäulen des Kreuzgangs, der einst
stellenweise überdacht war, sind mit korinthischen Kapitellen
geschmückt und tragen mäßig gedrückte spitzbogige
Arkaden. Wie an anderen Gebäudeteilen
des Klosters sind auch an der Zisterne rötliche Farbreste
zu erkennen, die noch von jener Restaurierung
herzurühren scheinen. Die vielbewunderte
exotische
Bepflanzung unter anderem mit Zitrus-, Lorbeer- und
Feigenbäumen sowie Palmen und Kakteen, wurde
ebenfalls erst gegen Ende des 19. Jh. aufgenommen.
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