Bildquellen:
Google Maps Foto der Villa und römischen Straße bei Google
Maps sv „Santuario (villa di Cicerone o di Tiberio)“ www.voupraroma.com/wp-content/uploads/2015/04/Villa-Adriana-Tivoli-Termas-Blog-Vou-pra-Roma.jpg file:///C:/Users/Dr.Horst/Desktop/villa-adriana-vista-jardin.webp
Unser
nächstes Etappenziel ist der „Lago
Albano“.
Wider Erwarten führt die Straße dort an der päpstlichen
Sommerresidenz Castel Gandolfo vorbei. Erst weiter südlich werfen
wir einen Blick auf den See und fahren dann zum vulkanischen
Nemi-See,
der aber gegenwärtig keinen Zugang hat. Wie seit jüngster Zeit
bekannt, erprobte die antike römische Marine auf dem Kratersee
Versuchsschiffe, deren Rumpf mit dünnen Bleiplatten verstärkt
wurde. Man grub wohl schon in vorrömischer Zeit sogar einen Tunnel
durch eine Kraterwand, um den Spiegel des Sees abzusenken und das Tal
nebenan zu bewässern. Um 1930 konnten durch Absenken des Sees zwei
Prunkschiffe des Kaisers Caligula geborgen werden, die aber schon
1944 verbrannten; nach Kriegsende beschuldigte man Soldaten der
deutschen Wehrmacht (einer Flakabteilung) der mutwilligen Zerstörung
und forderte von den ehemaligen Verbündeten Schadensersatz.
Wir
wenden uns nordwärts und erreichen nach einer guten halben Stunde
Tusculum,
auf dessen Berghügel Tusculo römische Patrizier wie Lucullus,
Cicero und Caesar ihre Landvillen anlegen ließen. Von den meisten
der an den Hängen liegenden Villenruinen haben sich nur die
Fundamente und niedriges Mauerwerk erhalten, andere sind durch
Stützstreben gesichert und des Öfteren nicht zugänglich. Über
ein längeres Wegstück hin laufen wir auf einer schmalen
altrömischen Straße. Manche Grabungsareale sind abgesperrt, auch
schützen Drahtzäune das kleine Amphitheater. Auf Trampelpfaden
gelangen wir an abgezäunten Villenrelikten vorbei auf die Hügelhöhe:
Ein Panoramablick auf die vielen umliegenden Hügel und das
Städtchen Frascati.
Wir
nehmen dann die A1 in Richtung Tivoli und machen kurz vorher bei der
Villa Adriana (Hadriansvilla) Halt. Die sich über
3 km hinziehenden und noch nicht vollständig freigelegten
Anlagen sollen an Ausdehnung und Pracht sogar Versailles überbieten,
weshalb die Bezeichnung „Villa“ eine gewaltige Untertreibung ist.
Unter den Relikten hervorzuheben sind neben der wuchtigen Audienz-
und Empfangshalle des sog. Philosophensaals das von ionischen Säulen
umringten Seetheater mit einem Wasserbecken im mittleren Ring
und einem dreiliegigen Speisesofa (Triclinium) im Zentrum; ferner der
Komplex der Großen Thermen sowie die Wasserbecken und Gartenanlage
des von griechischen Götterstatuen und Karyatiden umstandenen
Canopus. Seinen Namen erhielt dieses Bauwerk nach der
ägyptischen Stadt, in der Hadrians Liebling Antinoos im Nil ertrank;
entsprechend sind zu Seiten des langgestreckten, einen Kanal des Nils
symbolisierenden Wasserbeckens unter anderem ein Nilkrokodil und
Statuen des personifizierten Nils (nebst eine kleiner Sphinx) zu
sehen. Die Bezeichnung Serapeum bezieht sich auch auf all die
Büsten und Münzen, die Antinoos als Serapis (Osiris-Apis)
darstellen.
Alle
Gebäude der Villa Adriana waren reichlich mit Wasser versorgt,
darunter „12 große Brunnenanlagen, 39 Springbrunnen
unterschiedlicher Art, 6 Grotten, 12 Becken und Teiche, 7
Kanäle, 6 Badekomplexe, 10 Zisternen und 35 Toiletten) …
Springbrunnen unterschiedlicher Art, 6 Grotten, 12 Becken und Teiche,
7 Kanäle, 6 Badekomplexe, 10 Zisternen und 35 Toiletten“
(Quelle:
www.christoph-ohlig.de/Projekte/Villa_Hadriana/villa_hadriana.html)
Vorbei an
der soeben geschlossenen Villa d’Este erreichen wir wenig später
in Tivoli den korinthischen Rundtempel
der Vesta.
Uns Deutschen machten ihn einige Gemälde und Zeichnungen von Goethes
Zeichenlehrer Philipp Hackert populär. Für den Zutritt müssen wir
ein Restaurant betreten, in dem soeben ein größeres Fest gefeiert
wird. Wir setzen uns dort zum Abendessen an einen Seitentisch hin; in
der Nähe sitzt eine englische Gruppe aus Erwachsenen und Kindern,
die bald allesamt von der italienischen Kapelle zum
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