Bildquellen: Google Maps www.kas.de/documents/276296/276348/7_file_storage_file_22709_1.jpg/cc1abfe5-c4f1-00ee-0a6a-cb9d50c97d7d https://static.dw.com/image/40996017_404.jpg https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8f/Tischbein_Das_verfluchte_zweite_Kissen.jpg www.turismoroma.it/sites/default/filesTeatro%20romano%20di%20Ostia%20Antica_0.jpg www.weekenda.it/downloads/prodotti/immagini/medie/206.jpg www.ia-ostiaantica.org/news/wp-content/uploads/2015/09/1094-Ostia-Caseggiato-degli-Aurighi-Blick-in-den-Hof-Raum-11-Ri-Osten-800x533.jpg
Katzen.
Endlich sehen wir mehrere auf die Öffnung des Friedhofs wartende
Besucher. Neben dem an Trunksucht verstorbenen August v. Goethe
liegen zwei früh verstorbene Söhne W. v. Humboldts auf dem Friedhof
und außer dem mit seinem Segelboot im Sturm gekenterten und
ertrunkenen Shelley auch der ein Jahr zuvor an der Schwindsucht
verstorbene Keats („Here lies One whose Name was writ in Water“).
Ein Friedhof als Stadtoase und zugleich Exklave.
Wir
nehmen die U-Bahn zurück zur Porta del Popolo, setzen uns bei der
Piazza del Popolo zu Erfrischungen nieder und gehen dann das kurze
Wegstück zur Via del Corso 18,
wo Goethe 1786-88 bei Maler Tischbein Quartier hatte. Laut Baedeker
sollte auf dem Klingelschild „Museo di Goethe“stehen. Als dort
nichts zu sehen ist, klingele ich mehrmals vergeblich die
Pförtnerloge an. In einem Geschäft nebenan sagt man mir, dass
das Museum seit langem geschlossen sei. (P.S.:
Das Museum wurde schon 1982 aus finanziellen Gründen geschlossen und
konnte erst 1997 u.a. mit der Dauerausstellung „Goethe in
Italien“ wieder eröffnet werden.) – Der gegenüberliegende
Palazzo Rondanini mit dem von Goethe so bewunderten Hochreliefkopf
der Medusa ist ebenfalls geschlossen. So gehen wir zur Spanischen
Treppe, die Ruth nach ihrem
Olympiabesuch von 1960 noch einmal beschreiten möchte (sie gehörte
damals zu den in einem Auswahlwettbewerb gewählten Repräsentanten
der deutschen Jugend). Sie tut es trotz des unbeschreiblichen
Gedränges; im Hintergrund halten sich Carabinieri bereit. – Auf
der Dachterrasse unseres Hotels essen wir zu Abend.
Do.
3.8.89) Mit dem Citroën machen wir einen Ausflug zur Tibermündung
bei Ostia und danach in die Albaner Berge. Bei dem sehr gut
erhaltenen Grabungsgelände
„Ostia Antica“
warnt uns ein Schild vor Räubern aller Art. Anfangs ein Militärlager
(„Castrum“) zum Schutze der Versorgung Roms und der
Getreideimporte aus Afrika, entwickelte sich Ostia zur Hafenstadt und
zum bedeutendsten Stützpunkt der römischen Flotte. Im 2. Jh. hatte
Ostia an die 50.000 Einwohnern. Das Ende der Stadt ergab sich aus der
zunehmenden Verlandung des Tibers mit einhergehender Verschlammung
des Hafens und einer Versumpfung, die zur Brutstätte der
Malariamücke wurde. Noch haben sich Teile des einen oder anderen
restaurierten Straßenzugs erhalten, Relikte des Kapitols und der
großen Getreidespeicher, Thermen mit Mosaikfußböden, eine
öffentliche Latrine und das unter Hadrian erbaute, an Wandmalereien
reiche Haus der Musen. Blickbeherrschend das Amphitheater mit seinen
hohen Rängen und den davor auf Sockeln gestellten marmornen
Theatermasken. Hinter ihm liegt der große Platz der Korporationen
mit Dutzenden Geschäfts- und Handelshäusern. Wir bringen von dort
einen auf den Boden gefallenen Pinienzapfen mit nach Hause.
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