www.sciencenews.gr/images/stories/articles/10-10/gen-view-diolkos.jpg
Wegen
seiner geringen Breite von knapp 25 Meter können schon seit
Jahrzehnten größere Frachtschiffe der Kanal nicht mehr nutzen.
Ohnehin musste er nach Felsabbrüchen, Erdrutschen und einer nötigen
Stabilisierung des Gesteins häufig gesperrt werden. Schwer
beschädigt wurde er während des 2. Weltkriegs, zunächst im April
1941, als die deutsche Wehrmacht mithilfe von Lastenseglern
die Hauptbrücke über den Kanal einnahm und ein von den abrückenden
Briten angebrachter Sprengsatz explodierte. Erheblich massiver waren
die Schäden beim deutschen Rückzug im Oktober 1944, als die
Wehrmacht alle Brücken und Abschnitte der Steilwand sprengte und
überdies Lokomotiven, Waggons und anderes Sperrmaterial in den Kanal
stürzte; er wurde erst 1949 wieder befahrbar.
In
der Antike konnte man also nur an der schon seit ca. 600 v. Chr.
praktizierte Notlösung festhalten, kleinere (Kriegs-)Schiffe auf
einem hölzernen Schlitten durch eine Schleifbahn
(den Díolkos) über
die Landenge zu ziehen; sie war gepflastert und mit zwei Spurrillen
für die Räder des Schlittens versehen. Man schätzt, dass diese
Plackerei für eine 38 Tonnen schwere Triere
ungefähr
in drei Stunden
zu
bewältigen war. Das Schiff wurde zuvor entladen und erhielt seine
auf dem Landweg herangebrachte Ladung vor der Weiterfahrt zurück
(eine informative Videoanimation
hier).
Abschnitte
des Díolkos blieben nur an der Nordwestseite des Kanals erhalten,
doch wurden sie durch natürliche Erosion und
den modernen Schiffsverkehr
im Isthmus permanent beschädigt. Wie oben zu sehen, waren in die
Steinplatten des Díolkos hier und da Buchstaben des altkorinthischen
Alphabets eingemeißelt, die auch zur genaueren Datierung des Díolkos
herangezogen wurden.
Ziemlich
verlockend für uns ist hier die Ausschilderung für Athen, das man
in einer Autofahrtstunde erreichen könnte. Wir müssen jedoch den
Besuch auf ein anderes Jahr verschieben, da wir schon morgen
Nachmittag von Pátras aus heimfliegen wollen.
- 46 -