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Oben links: Die Außenrampe der Burg von Tíryns; darunter das Haupttor mit dem dahinterliegenden Zwinger
Rechts der Gewölbegang der 30 Meter langen Ostgalerie der Burg



Im Vordergrund die Bogenmauer zum Schutz des Treppengangs, der von der Mittelburg zu einem Schlupfloch (unten rechts) führt.
Quellen: www.flickr.com/photos/andyhay/28456957005/in/photostream/   https://blogs.fu-berlin.de/scharl/files/2009/06/dsc02646.jpg   https://blogs.fu-berlin.de/scharl/files/2009/06/dsc02648.jpg   Google Maps: Foto unter 'Tiryns'

 

Schon seit ungefähr 1300 v. Chr. wurde die Burg zur effizienteren Verteidigung um die Westmauer und drei Galerien erweitert. Es waren dies in Kragbauweise spitzbogig überdachte Gänge mit Kasemattenkammern an der In­nen­sei­te, die auch als Magazine oder als Zisterne (in der Südgalerie) sowie als Stallungen genutzt wurden – in der Ostgalerie nämlich waren die höherliegenden Wandpartien in der Nachpalastzeit durch Schafe glattpoliert worden, wäh­rend der da­run­ter­lie­gen­de ver­schüt­te­te Wandbereich noch die üblichen Kanten und spitzigen Ecken aufwies.

   1912 legte Wilhelm Dörpfeld die westlich neben der Mittelburg ansetzende große Treppenanlage frei. Gesichert durch einen eigenen Burgturm und eine bogenförmige Mauer, verlief sie am Palastbereich der Oberstadt vorbei und führ­te zu einer Schlupfpforte (Nr. 29). Welch enormer Aufwand allein für diese Schutzmaßnahme, die nur Jahrzehnte vor der Zerstörung von Tíryns durch Brand getroffen wurde! Jene Brandkatastrophe konnte man wie bei den an­de­ren mykenischen Palästen auf die Zeit um 1200 zu datieren, die Ursache jedoch ist weiterhin ungeklärt. Die These von einen ge­wal­ti­gen Erdbeben jedenfalls gilt durch die 2012 für Tíryns durch­ge­führ­ten geophysikalischen und ar­chäo­seis­mi­schen Untersuchungen als widerlegt. Auch die Annahme, dass die mykenischen Herrscher sich offenbar auf eine im­men­se mi­li­tä­ri­sche Bedrohung einstellen mussten, die womöglich mit sozioökonomischen Be­gleit­ka­ta­stro­phen aus Vorderasien kam, scheint zumindest für Tíryns wegen der bis zuletzt wohl ungestörten Fernhandelsbeziehungen nicht zuzutreffen (so der Grabungsleiter Joseph Maran, der auch für die nachpalatiale Zeit auf die un­ge­wöhn­lich starke Neubesiedlung der Unterburg und -stadt sowie auf Wiederaufbauprojekte verweist).

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