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VI GERMANISTICA

Die Ostseite von Mykénes Akrópolis (Plan und Legende nach Gottwein)



Rechts oben: Das Quartier der Kunsthandwerker an der Ostseite der Burg (Nr. 25)
Darunter die Zisterne der Vorburg: Links der Zugang mit der
danebenliegenden vergitterten Ausfallpforte (beim Gebüsch);
in der Mitte der Eingang zur Zisterne (bei Nr. 30) und rechts eine Skizze der Anlage


Quellen: www.gottwein.de/Hell2000/pal_mykene1.php  https://ancient-greece.org/archaeology/mycenae.html   www.theplaka.com/mycenae/cistern.htm   Bauskizze bei Google Maps: „Subterranean Cistern of Mycenae


Oberhalb des Megarons führt ein schmaler Schlängelweg leicht bergab durch ein Ruinenfeld und weiter in das Ostquartier der Akrópolis, wo wir an den Grundmauern größerer Ge­bäu­de vorbeikommen. In dem ersten zweigeschossigen Haus waren Werkstätten von (Kunst-)Handwerkern untergebracht; dies geht aus dort gefundenen unvollendeten Arbeiten und Ab­fäl­len hervor, darunter Elfenbein-Fragmente, Schlacken einer Bronzeschmelze und Rohmaterialien wie Blattgold. Die Funktion anderer Gebäude ist (noch) ungeklärt, weshalb man sie wie das danebenliegende „Haus der Säulen” (Nr. 26) nach charakteristischen Baudetails benannt oder nur mit griechischen Buchstaben bezeichnet hat.


Die Vorburg der Akrópolis wurde erst während der unsicher gewordenen Zeit um 1200 v. Chr. hinzugebaut, um im Falle einer Belagerung die Wasserversorgung zu sichern. In einer Tie­fe von 18 m, über 90 Trep­pen­stu­fen hin, legte man eine Zisterne an und leitete das Wasser aus einer mehrere hundert Meter entfernten Quelle durch eine verborgene Ka­na­li­sa­ti­on zu ihr hin. Die Konstruktion dieser Zisterne gilt als bautechnisches Meisterwerk und ist noch gut erhalten, während von dem Mauerriegel der erweiterten Zyklopenmauer kaum mehr als ein mächtiger Block hinter Gebäude Delta zu sehen ist. Als wir uns der Zi­ster­ne nä­hern, beginnen einige mit Ta­schen­lam­pen aus­ge­rü­ste­te Jugendliche, den stei­­len fin­ste­ren und oft schlüp­fri­gen Trep­pen­gang hinunterzuklettern. Schlie­mann, der 1869 die Zi­ster­ne inspizierte, musste dort unten vor einigen Schlangen flüchten.

   Wir schauen zuletzt von der Burghöhe aus zu, wie auf einer Wiese unten eine Schaf­her­­de durch­ge­zählt und markiert wird. Berückend der Fernblick von der Akrópolis, und ma­gisch zieht es mich in Blick­rich­tung zu Mykénes Bruderstadt Spar­­ta hin!

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