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IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
VI GERMANISTICA
Modell des Grabungsgeländes der Akrópolis von Mykéne:
Unten das Löwentor und rechts dahinter das „Gräberrund A” sowie das Südost-Quartier; auf der Höhe die Palastanlagen



Darunter: Die Königsgräber im „Gräberrund A”; im Hintergrund links Ruinen der unbefestigten Vorstadt und rechts davon das „Gräberrund B”;
gleich dahinter der Parkplatz und Zugang


Die anderen Fotos zeigen Fundstücke aus dem von Heinrich
Schliemann freigelegten „Gräberrund A”:
Zwei Totenmasken aus Goldblech (16.Jh. v.Chr.), eine goldene Goldwaage und einen Bronzedolch mit eingelegter Löwenjagdszene;
den Keramikkrater mit den marschierenden Kriegern fand Schliemann in einem direkt an das Gräberrund angrenzenden Haus.

Quellen: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b4/Mykene.JPG   Google Maps; Foto unter: Mykene „Gräberrund A”   www.swr.de/-/id=22935196/property=full/10be9su/Goldmaske%20aus%20Schachtgrab%20V.jpg

http://4.bp.blogspot.com/__88ZCQ5jRIs/SMmLXcwTvBI/AAAAAAAASnc/ZpDu77EA7S4/s1600/1.jpg   https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/65/Pottery_soldiers_12_c_BC%2C_NAMA_1246_080859.jpg

https://historyofwesternart­blog.­word­press.­com/2015/10/09/inlaid-dagger-blade-with-lion-hunt/

 

Nach den gegen Ende des 2. Jh. n. Chr. niedergeschriebenen Angaben des Pausanías lag das Grab des Agamemnon und seiner ermordeten Begleiter innerhalb der Burgmauern, während das Mör­der­paar Kly­täm­ne­stra und Ägisth in einiger Entfernung außerhalb der Mauern beigesetzt worden wäre. Offenbar war damit das erst 1951 von griechischen Archäologen entdeckte „Gräberrund B” ge­meint; es um­fasst 26 Grä­ber, darunter Steinkistengräber und 14 größere Schachtgräber. Angelegt wurden sie mindestens ein Jahrhundert früher als das von Schliemann frei­ge­leg­te Grä­ber­rund und ebenfalls von ei­nem abgedeckten doppelten Plattenring umschlossen.

   Schliemann folgte den Angaben des Pausanías und stieß so rasch auf jenes innere Grä­ber­rund, dessen Schachtgräber noch ungeplündert dalagen. Nach der Beisetzung hatte man sie oft mit Stelen mar­kiert, die mit­un­ter Reliefs mit Jagd- und Kampfsze­nen aufwiesen. Dass Schliemann nur fünf dieser sechs Familiengräber entdeckte, erklärt sich ebenfalls durch seinen antiken Gewährsmann, der lediglich vier oder fünf ver­schie­de­ne Gräber erwähnt hat­te, dar­unter das des Agamemnon (Pausanías II, 16, 6f.) Entgegen Schliemanns Annahme wurden freilich die 19 Per­so­nen dieses Grabkreises ungefähr 300 Jah­re vor dem ver­mut­li­chen Zeit­raum des Tro­ja­ni­schen Krieges beigesetzt. Ent­spre­chend falsch lag er deshalb mit seiner Datierung und Deutung der Grabbeigaben, die wie die später so bezeichnete „Maske des Aga­mem­non” nicht der Dynastie der Atriden angehören,  sondern ei­ner weit älteren my­ke­ni­schen Dy­na­stie. Insgesamt fand er in diesem „Gräberrund A” fünf solcher Goldblechmasken.


Zu beiden Seiten des Löwentors befanden sich wie in der unbefestigten Vorstadt Wohnhäuser von Handwerkern und Händlern sowie deren Betriebe und Lagerräume. In dem Südost-Quartier seitlich vom „Grä­ber­rund A” lag das Haus mit dem oben abgebildeten 36 cm hohen Kriegerkrater; er hat zwei Doppelhenkel und dürfte nicht zuletzt bei rauschenden Siegesfeiern in Gebrauch gewesen sein. Den Beutel an jeder Lanze der im Gleichschritt marschierenden Soldaten deutete Schliemann als Vorrichtung, um die Lanze auf der rechten Schulter zu befestigen, während jüngere Forscher sie eher für Wurf­schlau­fen oder auch Proviantbeutel halten.

   Weiter südlich wur­de in die­sem Quartier 1969 das kultisch-religiöse Zentrum der Akrópolis freigelegt. Wie man feststellte, führte einst ein Pro­zes­si­ons­weg vom Me­ga­ron des Palastes her in diesen auf mehreren Terrassen an­ge­leg­ten sa­kralen Gebäudekomplex, zu dem unter anderem das sogenannte Priesterhaus und „das Haus der Idole” gehören (hier gefundene zu­sam­men­ge­roll­te Tonschlangen scheinen auf einen chtho­ni­schen Kult hin­zu­deu­ten). – Das Zentrum hat seit ei­ni­ger Zeit ein Schutzdach erhalten und ist gegenwärtig nicht mehr frei zugänglich.


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