Quellen:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b4/Mykene.JPG
Google Maps; Foto unter: Mykene „Gräberrund A”
www.swr.de/-/id=22935196/property=full/10be9su/Goldmaske%20aus%20Schachtgrab%20V.jpg
http://4.bp.blogspot.com/__88ZCQ5jRIs/SMmLXcwTvBI/AAAAAAAASnc/ZpDu77EA7S4/s1600/1.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/65/Pottery_soldiers_12_c_BC%2C_NAMA_1246_080859.jpg
https://historyofwesternartblog.wordpress.com/2015/10/09/inlaid-dagger-blade-with-lion-hunt/
Nach
den gegen Ende des 2. Jh. n. Chr. niedergeschriebenen Angaben des
Pausanías lag das Grab des Agamemnon und seiner ermordeten Begleiter
innerhalb der Burgmauern, während das Mörderpaar
Klytämnestra und Ägisth in einiger Entfernung
außerhalb der Mauern beigesetzt worden wäre. Offenbar war damit das
erst 1951 von griechischen Archäologen entdeckte „Gräberrund
B”
gemeint;
es umfasst 26 Gräber, darunter Steinkistengräber und
14 größere Schachtgräber. Angelegt wurden sie mindestens ein
Jahrhundert früher als das von Schliemann freigelegte
Gräberrund und ebenfalls von einem abgedeckten
doppelten Plattenring umschlossen.
Schliemann
folgte den Angaben des Pausanías und stieß so rasch auf jenes
innere Gräberrund, dessen Schachtgräber noch ungeplündert
dalagen. Nach der Beisetzung hatte man sie oft mit Stelen markiert,
die mitunter Reliefs
mit Jagd- und Kampfszenen
aufwiesen. Dass Schliemann nur fünf dieser sechs Familiengräber
entdeckte, erklärt sich ebenfalls durch seinen antiken Gewährsmann,
der lediglich vier oder fünf verschiedene Gräber
erwähnt hatte, darunter das des Agamemnon (Pausanías II,
16, 6f.) Entgegen Schliemanns Annahme wurden freilich die 19
Personen dieses Grabkreises ungefähr 300 Jahre vor
dem vermutlichen Zeitraum des Trojanischen
Krieges beigesetzt. Entsprechend falsch lag er deshalb mit
seiner Datierung und Deutung der Grabbeigaben, die wie die später so
bezeichnete „Maske des Agamemnon” nicht der Dynastie
der Atriden angehören, sondern einer weit älteren
mykenischen Dynastie. Insgesamt fand er in
diesem „Gräberrund A” fünf solcher Goldblechmasken.
Zu
beiden Seiten des Löwentors befanden sich wie in der unbefestigten
Vorstadt Wohnhäuser von Handwerkern und Händlern sowie deren
Betriebe und Lagerräume. In dem Südost-Quartier
seitlich
vom „Gräberrund A” lag das Haus mit dem oben
abgebildeten 36 cm hohen Kriegerkrater; er hat zwei Doppelhenkel und
dürfte nicht zuletzt bei rauschenden Siegesfeiern in Gebrauch
gewesen sein. Den Beutel an jeder Lanze der im Gleichschritt
marschierenden Soldaten deutete
Schliemann
als Vorrichtung, um die Lanze „auf
der rechten Schulter zu befestigen”,
während jüngere Forscher sie eher für Wurfschlaufen oder
auch Proviantbeutel halten.
Weiter südlich wurde in diesem Quartier 1969 das
kultisch-religiöse Zentrum
der
Akrópolis freigelegt. Wie man feststellte, führte einst ein
Prozessionsweg vom Megaron des Palastes
her in diesen auf mehreren Terrassen angelegten
sakralen Gebäudekomplex, zu dem unter anderem das sogenannte
Priesterhaus und „das Haus der Idole” gehören (hier gefundene
zusammengerollte Tonschlangen scheinen auf
einen chthonischen Kult hinzudeuten). –
Das Zentrum hat seit einiger Zeit ein Schutzdach erhalten
und ist gegenwärtig nicht mehr frei zugänglich.
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