www.youtube.com/watch?v=oGHlp8g7I0M www.megalithic.co.uk/a558/a312/gallery/Mediterranean_Islands/Peleponese/fmb_P1080948-1.JPG Google Maps (Peloponnes)
Im Zentrum der aus Lakonien kommenden Skulpturen des letzten Saals steht der Marmortorso eines Spartiaten mit Hoplitenhelm hervor. Möglicherweise stellt er Leonídas dar, zumal man ihn in der Nähe des Heiligtums der Athena Chalkíoikos und des einstigen Leonídas-Denkmals fand. Nach Pausanías wurden die Gebeine des Königs Jahrzehnte nach seinem Tod von den Thermopylen nach Sparta überführt, wo bei seinem Grabmal jährlich Spartiatenwettkämpfe abgehalten worden wären (III 14-1; a.a.O. S. 159). – Die Spartaner machten ansonsten wenig Aufhebens um das Gedenken an ihre Toten; nur Frauen, die bei der Geburt ihres Kindes starben und Männer, die im Kampfe fielen, erhielten einen Grabstein mit ihrem Namen, auch dann nur mit der knappen Auskunft „en polemo” („im Kampf”) oder „tou lechous” („im Gebärbett”).
Die leicht vorgebeugte Haltung dieses Hopliten spricht für einen Angriffslauf; von seinem Schild, den er mit der Linken hochhielt, fand sich nur noch ein Bruchstück. Die Wangenschirme seines Helms sind mit Widderhörnern verziert; die Augen waren mit Kristallen und Muscheln ausgelegt, während die Wimpern aus Kupfer bestanden.
Als wir in einem Wäldchen am Stadtrand von Sparta an einer Kaserne vorbeikommen, plaudert gerade ein Wachposten über den Zaun hinweg mit einem Zivilisten und einer jungen Frau; auf seinem Stahlhelm prangt der Schriftzug „NATO”.
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Wir fahren nun weiter nach Mykéne, die gut 100 Kilometer entfernte Burgfestung von Menealos' Bruder Agamemnon. Nach Überqueren des Eurótas verlassen wir Lakonien auf Höhe von Sellasía. Hier wollte sich Sparta 222 v. Chr. noch einmal als Hegemonialmacht behaupten und wurde von dem mit Makedonien verbündeten Achaiischen Bund vernichtend und beschämend geschlagen (Spartas König Kleoménes III. floh zu Schiff nach Ägypten). Im östlichen Arkadien kommen wir durch weite Ebenen an Tegéa und Mantinéa vorbei, wo die
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