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halbe
Stunde unterwegs sind. Leider wird man auf dieser Tour kaum von
Musikeinlagen begleitet und sind meist nur Foto-Reproduktionen oder
Plakate zu sehen, darunter Hamburger Polizeifotos von Paul
McCartney und Pete Best (sie hatten 1960 gezündelt und wurden Tage
später des Landes verwiesen). Immerhin gehört zu den Originalen der
„Mini Cooper“ von Ringo Starr, dessen umgebauter Kofferraum
sein Schlagzeug aufnehmen konnte; außerdem der anrührende Nachbau
des Wohnzimmers der Lennons (1940er Jahre) und die Rekonstruktion des
Apple-Tonstudios.
Liverpool
bleibt uns ein Rätsel. Neben vielen massiven und mitunter
imponierenden Gebäuden der City und immensen
Renovierungsanstrengungen findet man hier noch viel zu viele kleine
Verwüstungen vor.
Gegen
Mittag machen wir uns auf den einstündigen Weg nach Manchester,
durchfahren die Stadt aber nur eine gute halbe Stunde lang. Die City
mit ihren immer noch imposanten Backsteingebäuden scheint den Nimbus
einer europäischen Metropole zu behaupten und wirkt weit
vitaler als das halb so große Liverpool. Was auch an der ethnisch
auffallenden Vielfalt vor allem durch die Britisch-Pakistaner
und Rastafaris liegt.
Wir
schlagen nun die südöstliche Route nach Cambridge
ein und kommen dort in gut 3 ½ Stunden an. Obgleich es keinen
nennenswerten Unterschied in der Zahl der Einwohner und der Studenten
gibt, hebt sich Cambridge in der freieren und besser
ausgerichteten Mischung von Wohnhäusern und Colleges von Oxford ab
und hat vor allem nichts von der dortigen Kasernenexistentz. In den
meisten Colleges kann man sich nach Belieben ergehen,
unkontrolliert und ungehindert über Wiesen, Brücken und durch
Buschgruppen wandeln – und sich mitunter verlaufen. Auf unseren
Kreuz- und Quergängen kommen wir bald am „Queen’s College“
mit dem Erasmus Tower und der Mathematical Bridge vorbei. Der
Humanist Erasmus von Rotterdam lehrte hier von 1510-15 Griechisch und
bereitete durch seine 1516 erschienene Ausgabe des Neuen Testaments
Luther den Weg; in ihrem späteren Streit über die Existenz eines
freien Willens entzweiten sie sich (als Primaner hatte ich als
philosophische „Jahresarbeit“ ein Referat über diesen Streit
vorgelegt). Die Mathematical Bridge, eine Mitte des 18. Jh.
erbaute hölzerne Fußgängerbrücke, weist eine Bogenwölbung auf,
die als Widerspiel von tangentialen Holzbalken und radialen Streben
konstruiert wurde.
Das
„Trinity College“ weist wie manch anderes College einen
burgähnlichen Haupteingang auf; in einer Nische dieses „Great
Gate“ hat man über dem Portal die Statue des Gründers Heinrich
VIII. platziert. Zu den Alumni von „Trinity College“ zählen
natur- und geisteswissenschaftliche Zelebritäten wie Francis Bacon,
Newton, Wittgenstein und Russell sowie Lord Byron. Gern hätten wir einige Blicke in die heute leider geschlossene Wren Library mit ihren
Lindenholzschnitzereien geworfen.
So
gehen wir weiter und gelangen zuletzt zu dem hohen gotischen „King’s
College“,
das 1441 unter Heinrich VI. gegründet, im Bau durch die Rosenkriege
unterbrochen und erst unter Heinrich VIII. abgeschlossen wurde. Neben
dem weltgrößten und zugleich feinstrukturierten Fächergewölbe der
Kapelle bewundern wir auch das Schnitzwerk des Chorgestühls und
Lettners.
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