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So ungefähr unser Weg durch einige Colleges in Cambridge



Oben: Queen's College, links der Erasmus-Turm (roter Kreis) und rechts die Mathematical Bridge
Darunter die Wren Library des Trinity Colleges und rechts sein Haupteingang

Bildquellen: Google Maps  https://4.bp.blogspot.com/-VviGsn10J8I/T5R72cW3TsI/AAAAAAAAASU/LZtQDFQisgc/s1600/7103588405_e88bb10efa.jpg   https://dynamic-media-cdn.tripadvisor.com/media/photo-o/0f/49/23/f2/view-through-the-railings.jpg?w=1200&h=-1&s=1  https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5e/Cmglee_Cambridge_Trinity_College_Neviles_Court.jpg/1920px-Cmglee_Cambridge_Trinity_College_Neviles_Court.jpg   https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c2/TrinityCollege­Cam­Great­Gate.jpg/800px-TrinityCollegeCamGreatGate.jpg


halbe Stunde unterwegs sind. Leider wird man auf dieser Tour kaum von Musikeinlagen begleitet und sind meist nur Foto-Reproduktionen oder Plakate zu sehen, darunter Hambur­ger Polizeifotos von Paul McCartney und Pete Best (sie hatten 1960 gezündelt und wurden Tage später des Landes verwiesen). Immerhin gehört zu den Originalen der „Mini Coo­per“ von Ringo Starr, dessen umgebauter Kofferraum sein Schlagzeug aufnehmen konnte; außerdem der anrührende Nachbau des Wohnzimmers der Lennons (1940er Jahre) und die Rekonstruktion des Apple-Tonstudios.

   Liverpool bleibt uns ein Rätsel. Neben vielen massiven und mitunter imponierenden Gebäuden der City und immensen Renovierungsanstrengungen findet man hier noch viel zu viele kleine Verwüstungen vor.


Gegen Mittag machen wir uns auf den einstündigen Weg nach Manchester, durchfahren die Stadt aber nur eine gute halbe Stunde lang. Die City mit ihren immer noch imposanten Backsteingebäuden scheint den Nimbus ei­ner europäischen Metropole zu behaupten und wirkt weit vitaler als das halb so große Liverpool. Was auch an der ethnisch auffallenden  Vielfalt vor allem durch die Britisch-Pakistaner und Rastafaris liegt.

   Wir schlagen nun die südöstliche Route nach Cambridge ein und kommen dort in gut 3 ½ Stunden an. Obgleich es keinen nennenswerten Unterschied in der Zahl der Einwohner und der Studenten gibt, hebt sich Cam­bridge in der freieren und besser ausgerichteten Mischung von Wohnhäusern und Colleges von Oxford ab und hat vor allem nichts von der dortigen Kasernenexistentz. In den meisten Colleges kann man sich nach Belie­ben ergehen, unkontrolliert und ungehindert über Wiesen, Brücken und durch Buschgruppen wandeln – und sich mitunter verlaufen. Auf unseren Kreuz- und Quergängen kommen wir bald am „Queen’s College“ mit dem Eras­mus Tower und der Mathematical Bridge vorbei. Der Humanist Erasmus von Rotterdam lehrte hier von 1510-15 Griechisch und bereitete durch seine 1516 erschienene Ausgabe des Neuen Testaments Luther den Weg; in ihrem späteren Streit über die Existenz eines freien Willens entzweiten sie sich (als Primaner hatte ich als philosophische „Jahresarbeit“ ein Referat über diesen Streit vorgelegt). Die Mathematical Bridge, eine Mit­te des 18. Jh. erbaute hölzerne Fußgängerbrücke, weist eine Bogenwölbung auf, die als Widerspiel von tangentialen Holzbalken und radialen Streben konstruiert wurde.

   Das „Trinity College“ weist wie manch anderes College einen burgähnlichen Haupteingang auf; in einer Nische dieses Great Gate“ hat man über dem Portal die Statue des Gründers Heinrich VIII. platziert. Zu den Alum­ni von „Trinity College“ zählen natur- und geisteswissenschaftliche Zelebritäten wie Francis Bacon, Newton, Wittgenstein und Russell sowie Lord Byron. Gern hätten wir einige Blicke in die heute leider geschlossene Wren Library mit ihren Lindenholzschnitzereien geworfen.

   So gehen wir weiter und gelangen zuletzt zu dem hohen gotischen „King’s College“, das 1441 unter Heinrich VI. gegründet, im Bau durch die Rosenkriege unterbrochen und erst unter Heinrich VIII. abgeschlossen wurde. Neben dem weltgrößten und zugleich feinstrukturierten Fächergewölbe der Kapelle bewundern wir auch das Schnitzwerk des Chorge­stühls und Lettners.

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