Quellen: http://3.bp.blogspot.com/-6IbbO1D45yU/VRBO4MQD2II/AAAAAAAAJ1s/1CBobg_B0Jw/s1600/1%2Ba%2Bpalacio%2Bmonserrate.jpg
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http://static.panoramio.com/photos/large/72616421.jpg
Wir
erklimmen noch das auf 400 Meter Höhe gelegene nahe Maurenkastell,
von dessen Wehrgängen und -türmen aus sich uns ein grandioser Blick
über den Palast bis hin zur Region von Mafra und unserem
benachbarten Quartierort Gradil bietet.
Das
vom 8. bis 9. Jh. auf einem Granitfelsen angelegte Kastell besaß
zwei Befestigungsringe, von denen der weitere auch der umliegenden
Bevölkerung Zuflucht bot. Mitte des 12. Jh. mussten sich die
almoravidischen
Mauren
dem
ersten portugiesischen König Dom Afonso I ergeben, der ihnen bald
danach wie auch den Juden Schutzgarantien gab und überdies ihre
(religiösen) Gebräuche akzeptierte. Die letzten Bewohner der
militärisch bedeutungslos gewordenen Festung waren überwiegend
vor der spanischen
Inquisition
geflüchtete
Juden, bis diese von Manuel I auch aus Portugal vertrieben wurden.
Neben
portugiesischen Fahnen wehen hier oben noch die grüne Fahne des
Propheten und eine rote mit dem Davidstern.
Auf
der weiteren Fahrt östlich durch die Waldgebirge von Sintra halten
wir nach wenigen Kilometern vor dem maurisch inspirierten Palácio
de Monserrate.
Die Mitte des 19. Jh. von dem englischen Textilfabrikanten und
Sammler Francis Cook erbaute Villa wurde von Angehörigen seiner
Familie bis 1946 bewohnt; drei Jahre später erwarb der
portugiesische Staat den Palast. Zur Zeit ist er wegen
Restaurierungsarbeiten leider verhängt. So machen wir einen
ausgedehnten Rundgang im Umkreis des großen Anwesens. Der
von Cook
angelegte
Park hat großenteils eine geographische Systematik, so gibt es in
der Nähe der Villa einen mexikanischen Gartentrakt
mit Yuccas, Kakteen und Agaven sowie einen japanischen mit diversen
Bambusarten. Im
Weiteren
finden sich neben seltenen heimischen Pflanzen wie dem Erdbeerbaum
Exotica aus aller Herren Länder, darunter australische Arakaurien
und Sumpfzypressen.
Nach
einiger Zeit gelangen wir auf Pfade, die im Dämmerlicht dieses
Regenwaldes liegen. Wir kommen an uns unbekannten Riesenfarnbäumen
vorbei;
an den Ästen anderer Bäume hängen büschelartige Flechten, die wir
ähnlich vom „Spanischen Moos” der US-Südstaaten her kennen,
hier jedoch teilweise –
so
der südpazifische Eisenholzbaum
alias
Metrosideros Excelsa –
schrubberharte
Zotteln aufweisen. Es ist nicht einmal deutlich, ob auch sie nur
Aufsitzerpflanzen sind oder vielleicht zu der Baumart selber
gehören. Begleitet werden wir vom Geplätscher und Geriesel des
Wassers, das ohne Pumpsysteme aus mehreren Regenwasserreservoirs von
der Höhe herangeleitet wird.