Quellen:
http://fatima-portugal.net/wp-content/uploads/2017/01/10-Fatima_Portugal_Tours.jpg
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Nach
einem Imbiss in der Stadt und einem Obolus für eine hautkranke
Bettlerin nehmen wir den Rückweg über die Autobahn. Wir wollen aber
nicht nur diesen portugiesischen Hort der Aufklärung besucht haben,
sondern auch dessen Gegenpol und biegen deshalb auf halber Strecke
zur Landstraße nach Fátima
ab. Den Mietwagen parken wir gleich hinter der Basilika und treten
von dorther auf den riesigen Platz.
Wir
befinden und schon in der Nähe der sogenannten Erscheinungskapelle
(„Capelinha das Aparições”), die dort erbaut wurde, wo 1917 den
drei Hirtenkindern auf dem Felde die Verkündigungen zuteil
geworden wären. Über der winzigen Kapelle hat man ein
pavillonähnliches Gebäude errichtet, vor dem sich jetzt hunderte
Personen angesammelt haben, die auf dem riesigen Platz gleichwohl
trostlos verloren wirken. Einige wenige rutschen auf einer eigens für
sie angelegten Marmorbahn auf den Knien bis vor die Marienstatue,
viele andere begnügen sich damit, bis zu einem Meter lange
Kerzen zu entzünden und dort abzustellen oder in ein Feuerbecken zu
werfen. Nebenan kann man in einem Devotionaliengeschäft außer
Kerzen auch Knieschützer oder Wachsfiguren kaufen. Letzteren pflegt
man in Hoffnung auf Genesung oder Linderung stellvertretend für den
eigenen versehrten oder erkrankten Körperteil zu verbrennen.
Zum
Gedenken an den von den Kindern prophezeiten Untergang des
Kommunismus stellte man 1994 am Rande des Geländes auch ein Stück
der Berliner Mauer aus; mitunter ist zu lesen, dass die Mauer an
einem 13. Monatstag (am 13.8.1961) erbaut wurde und darum mit den
Marienerscheinungen (jeweils an einem 13. Tag) in einer mystischen
Verbindung stehen müsse.
P.S.:
Nach
unserem Besuch wurde 2012 gut 500 Meter gegenüber der Basilika eine
der größten katholische Kirche weltweit geweiht, die „Kirche der
Allerheiligsten Dreifaltigkeit”; der Rundbau hat beinahe 9000
Sitzplätze.
Auf
der Weiterfahrt geht uns auf, warum Portugal im EU-Bereich das Land
mit der relativ höchsten Zahl von Verkehrstoten ist. In der Regel
wird vernünftig gefahren, doch auf den Autobahnen
vernachlässigen viele auf schon idiotische Weise den
Sicherheitsabstand: Immer wieder sind da Grüppchen von Autos zu
sehen, deren Fahrer auch bei 140-150 km/h kaum fünf Meter Abstand
zueinander halten. So kommen wir denn auch auf dieser kurzen Strecke
bis Gradil zweimal an frischen Auffahrunfällen vorbei. – Beim
Einbiegen nach Gradil geraten wir in eine Polizeikontrolle, die dort
auch am nächsten Morgen halbversteckt auf der Lauer liegt und
vielleicht einen Sperrbezirk abschirmt.
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