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Die wissenschaftliche Bibliothek des Nationalpalastes Mafra


Rechts: Die Weltkarte in der ,Nürnberger Chronik’ von 1493


Quellen: www.youtube.com/watch?v=xpwyc_HDUm8   http://wisski.cs.fau.de/behaim/node/254991  


Anwesenheit von Fledermäusen. Jeden Abend lässt man hier an die 500 in Schachteln gehaltene Fledermäuse frei, um die kostbaren alten Bücher vor Insekten zu schützen. In der Universitätsbibliothek von Coimbra macht man es ähnlich und bedeckt vorher das Mobiliar allabendlich mit Ledertüchern und hält sich zusätzlich Katzen gegen die dortige Mäuseplage.

   Die Bibliothek in Mafra wurde im größten Saal des Klosterpalastes eingerichtet. Es ist eine wissenschaftliche Spezialbibliothek, die neben Kostbarkeiten wie die Schedelsche ,Nürnberger Chronik’ von 1493 viele auf dem „Index librorum prohibitorum” stehende Bücher enthält. Eine päpstliche Bulle von 1754 untersagte bei Strafe der Exkommunikation deren Weitergabe ohne ausdrückliche königliche Er­laubnis. Die abgebildete Weltkarte der ,Nürnberger Chronik’, ein kolorierter Holzschnitt, stellt die Erde noch vor der Entdeckung der Neuen Welt durch die Portugiesen und Spanier dar. Dem ptolemäischen Weltbild folgend, schließt sie im Westen mit Europa und im Osten mit Indien und China ab; zur Zeit ihres Drucks war die Entdeckung der „Neuen Welt” durch die europäischen Seefahrer noch unbekannt; erst um 1500 kommt sie wie in der Weltkarte von Juan de la Cosa, Kolumbus’ Steuermann, in den Blick. – Das amerikanische Bücherportal „Book Riot” zeichnete übrigens 2015 diese Bibliothek als die weltweit schönste aus.

    Ein Wort noch zur Erbauung dieser gigantischen Anlage. José Saramago erzählt in seinem Roman ,Das Memorial’ (1982) von der Schindarbeit, für die man jeweils an die 200 Männer in Holzbaracken ge­pfercht hielt, erzählt, wie bei Tag und Nacht Rauchsäulen aus den Ziegel- und Kalkbrennöfen aufstiegen und einmal mit 200 Ochsengespannen über acht Tage hin eine Marmorplatte für die Empo­re über dem Portikus der Basilika herangezogen wurde.


Nach dem Besuch von Mafra fahren wir ans Meer nach Ericeira hinaus und nehmen in diesem ehemaligen Fischerstädtchen einen Imbiss. Der Ort war während des Zweiten Weltkriegs eine Sammelstelle für deutsche Emigranten und ist seit Jahrzehnten ein weltbekanntes Surferzentrum. – Zurückgekommen nach Gradil, durchlaufen wir noch die hügeligen Gassen des Dorfs. Unter den beiden Palmen im Hof des Landgutes liest Ruth drei winzige Kokosnüsse auf. Plötzlich, nach Anbruch der Dämmerung, kommt ein relativ gut abgestimmtes Geheul der vielen Dorfhunde von nah und fern auf. Eine halbe Stun­de lang sind zuletzt Serien von Schüssen zu hören, die sich in den folgenden Tagen ungefähr zur selben Zeit wiederholen und von den in und um Mafra stationierten Soldaten stammen dürften.


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