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Nach
Abstellen des Citroën in den Hotelhof gehen wir noch einmal in die
Innenstadt. Neben der Nikolaikirche liegt die im Vorjahr restaurierte
Alte
Nikolaischule und
ist sogar noch geöffnet, denn heute ist der Eröffnungstag für
die Antikenabteilung der Universität. Auf diese im 16. Jh. eröffnete
Bürgerschule gingen unter anderem Leibniz, Wagner und Seume. Wir
durchstreifen das Gebäude, dessen fehlende Stockwerke durch eine
raffinierte Wendeltreppe überbrückt werden. In dem unten gelegenen
Restaurant lassen wir zu einem Essen nach römischen Rezepten
nieder. Und besuchen danach einen im Obergeschoss des Gebäudes von
Studenten organisierten „griechischen Abend“: Abwechselnd
treten vier Volkstänzer(innen) und drei Musikanten auf – Gitarre
und Mandoline begleiten eine weibliche Stimme.
Mo.
23.10.95) Zum Frühstück finden sich statt der gestrigen Vertreter
und Handwerker vor allem Touristen ein. Nach dem Auschecken fahren
wir zur Universitätsbibliothek
(„Bibliotheca Albertina“)
in der Beethovenstraße. Das im Baustil der Neorenaissance errichtete
Gebäude bezaubert durch seine Treppenhalle mit ionischen Säulen aus
weißem Carrara-Marmor und einer umlaufender Galerie. Im
Forschungslesesaal kann ich nach einem etwas umständlichen
Zeremoniell einige vorbestellte Klingemann-Briefe einsehen. Ruth darf
neben mir Platz nehmen, wird aber anfänglich aufmerksam
oder argwöhnisch beäugt.
Wir
verlassen Leipzig in südlicher Richtung, haben nach einer halben
Stunde zur Rechten die riesigen Braunkohletagebau-Flächen
„Vereinigtes Schleenhain“ und halten nach einer Fahrtstunde im
thüringischen Altenburg.
Hier durchlaufen wir den immer höher sich windenden Hof des barock
umgestalteten Schlosses Altenburg, der von Anlagen
unterschiedlichster Baustile gesäumt ist, darunter der romanische
Torturm, die spätgotische Schlosskirche und die barocke
Pferdetränke. Das Schloss liegt auf dem Porphyrfelsen einer hier um
800 errichteten slawischen Wallburg.
Auf
dem „Brühl“, dem ältesten Marktplatz der Stadt, lassen wir uns
beim Anblick des Skatbrunnens, der vier um die Vorherrschaft
kämpfende „Buben“ alias „Wenzel“ zeigt, zum Kauf von
Altenburger Spielkarten animieren. Wir essen danach in einem Café an
der Hauptstraße; Ruth, die noch Mohnkuchen kauft, vergisst darüber
beim Weggehen ihren Wintermantel; noch am Abend rufen wir aus
Tübingen die Altenburger Polizeistelle an, die uns mit der
Telefonnummer des Cafés weiterhelfen kann. Die Inhaberin des Cafés
schickt uns den wohlverpackten Mantel mit einem freundlichen
Schreiben umgehend zu.
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