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Rekonstruktionszeichnung des Palastes aus mykenischer Zeit (mit dem heimkehrenden Odysseus
und seinem Hund Argos); darunter das 1:50-Modell des Architekten Bruno Mazzali.
Beide Darstellungen nach den Grabungsbefunden für die ,Schule des Homer’ nördlich von Stavrós.

Luftaufnahme der Grabungsstätte ,Schule des Homer’. Legende:

1) Gebäude jüngerer Zeit 2) Kapelle aus dem 19. J. 3) Schmiede insbesondere für Bronzeschwerter
4) Oberer Palastbereich mit Wohnräumen 5) In den Fels geschlagene Verbindungstreppe zwischen oberem und
un­terem Bereich 6) dreiteiliger Tempel 7) In den Fels gehauene Treppe 8) Palastbereich 9) Eingangshalle
10) Erster Innenhof 11) Zweiter Innenhof 12) Thronsaal 13) Drei parallel liegende Zyklopenmauern als Schutzwälle
Quellen: http://users.uoi.gr/gramisar/pdfs_docs/anaskafes_erevnes/ithaka/The_Heroon_of_Odysseus_at_Ithaca_Reconsidered_P-P.pdf   www.tripadvisor.co.za/LocationPhotoDirectLink-g189459-d4875906-i101226619-Homer_s_School-Ithaca_Ionian_Islands.html
www.thinglink.com/scene/702918066580750338


Textkritisch und hermeneutisch geschulte Li­te­raturkenner haben diesen und weiteren Hypothesen, die sich auch auf Ithakas Nachbarinseln Kefalonia und Lefkada er­stre­cken, zu Recht im­mer wie­der ent­ge­gen­ge­hal­ten, dass von Homer” keine geo­gra­phi­schen De­tail­kennt­nis­se zu erwarten seien und dass zudem die un­ter­schied­lich­sten fa­bu­lier­freu­di­gen Über­lie­fe­run­gen in die Odyssee ein­flos­sen.

   Die Auswertung der Grabungen bei der ,Schule des Homer’ ist nun so weit vorangeschritten, dass man schon das abgebildete Modell des Palastes aufstellen konnte. Es ist sicherlich pri­mär für Ithakas Tou­ri­sten ge­dacht, stimmt aber im Großen und Ganzen mit den Fotografien und archäologischen Zeichnungen überein. Dass der Palastbereich vergleichsweise klein ist, lässt sich recht gut mit den kargen An­ga­ben der Odys­see vereinbaren; Papadopoulos verweist dabei auch auf Telemachos, der bei seiner Ankunft in Sparta den hohen und prächtigen Palast des Menelaos bestaunt (im 4. Ge­sang der Odys­see).

   In den vielen Jahrhunderten des Späthelladikum wurden gewiss an verschiedenen Orten dieser hügelreichen Insel Paläste und Herrschaftssitze erbaut. Bislang hat man auf Ithaka also drei Akropolen frei­ge­legt, wo­mög­lich stößt man hier oder andernorts noch auf die eine oder andere mykenische Akropolis. Gleichwohl, selbst wenn sich in einem dieser Paläste gar ein Sammelgrab mit Relikten erdrosselter junger Frauen und ein Eh­ren­grab für einen altersschwachen Hund fänden, was jeden Leser der Odys­see so­gleich an die Leichen der ungetreuen Mägde der Penelope und an Odysseus' Hund Argos denken ließen, würde der fun­da­men­ta­le Zwei­fel sich nicht auflösen. Er gründet in der Macht der erzählerischen Phan­ta­sie, sich ei­ne Ei­gen­welt zu er­schaf­fen, die ihre sozialhistorischen Fundamente selbst dann transzendiert, wenn sie sich ihnen verpflichtet hat; dies auch dann, wenn „Homer” die Insel gekannt haben sollte (wie vie­le we­gen der atmosphärischen Dichte der Itha­ka-Hand­lung vermuten). Anders gesagt: Ohne den Dichter wäre der historische Odysseus eine der Schattengestalten geworden, sie sich mit der Zeit gänzlich ver­flüch­ti­gt hätten.


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