Kartenquelle: http://ontheworldmap.com/greece/islands/ithaca/ithaca-sightseeing-map.html
Im
Gästebuch des Museums von Stavrós hinterlasse ich noch einen
kryptischen Gruß an einen befreundeten
Odysseus-Verehrer.
– Wir gehen vom Pelikáta-Hügel weiter
südlich bis zur Platía der Ortschaft Stavrós. In dem
dortigen kleinen Park zieht eine Odysseus-Büste
den Blick auf sich, in deren Sockel der Text jener
Weihe-Inschrift für den Heroen eingemeißelt ist.
Trefflich die so energische wie sinnende
Physiognomie, auch ist die Büste hier gut
postiert, kann man doch von diesem Dorfplatz her auf
die Bucht und die Höhle hinunterschauen, in der jenes
Maskenfragment gefunden wurde.
Beim
erfrischenden kafés frapé und dazu gereichten
Wasser sitzen wir noch eine Zeitlang an der Dorfstraße.
Direkt vor uns wird Gemüse auf einem abenteuerlich
beladenen Pickup angeliefert;
niemand bückt sich nach der heruntergefallenen
großen Zwiebel. An einer benachbarten
Wasserstelle füllt ein Mann Flaschen auf,
derweil ein Frisör auf und ab schlendert.
Postskript
von Februar 2019 zur vermuteten Lage von Odysseus' Palast
Für
die Lage der Akropolis mit dem Palast hat man für Ithaka drei
archäologische Hypothesen diskutiert. Die eine
verteidigte Heinrich Schliemann, der bei seinem
ersten kurzen Ithaka-Besuch von 1868 bei der
Siedlung Alalkoménes
auf dem Berg Aetós
(am
Isthmus) die Palaststätte vermutete und sich
1878 nach erfolglosen Grabungen im Norden
Ithakas zunehmend sicherer gab, dass sie auf jenem
knapp 400 Meter hohen Berg gelegen haben müsste.
Seine Funde aber stammen nicht aus der mykenischen
Zeit des Trojakrieges (um 1200 v. Chr.), sondern aus der
Jahrhunderte jüngeren (proto-)geometrischen Periode. 1985-86 konnte
Sarantis Symeonoglou allerdings dort eine Zyklopenmauer
freilegen und auch mykenische Keramik nachweisen.
Die
zweite Hypothese konzentriert sich auf den 150 Meter hohen
Pelikáta-Hügel
bei
Stavrós, der
ungefähr von 2200 bis 1100 v. Chr. besiedelt wurde.
Bedauerlicherweise hat man die in den
1930er Jahren durch die British School at Athens freigelegte Stätte
inzwischen überbaut, sodass man sich davon nur
dank der Grabungspublikation
(mit Fotos)
des
Projektleiters William Heurtley ein
Bild machen kann. Für den Siedlungskomplex wurde
jedoch kein Palast nachgewiesen; überdies bestritt
Sylvia Benton,
Heurtleys Mitarbeiterin, dass Gebäude,
Ummauerung und Funde aus mykenischer Zeit stammen.
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