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Grabungsarbeiten (1932) mithilfe von Wasserpumpen bei dem teilweise eingestürzten Grottenheiligtum in der ,Pólis-Bucht’ unterhalb Stavrós. Im Vordergrund die Grabungsleiterin Sylvia Benton



Museum Stavrós und Funde aus der Grotte. Oben rechts das Maskenfragment mit der Weihinschrift für Odysseus. Darunter tönerne und bronzene Weinbecher aus mykenischer Zeit sowie das Fragment (Henkel) eines der Dreifußkessel aus dem 9./8. Jh. v. Chr.


Quellen: www.ithaca.gr/wp-content/uploads/Sylvia-Benton-at-Loizos-Cave-excavation-%C2%A9-BSA.jpg   http://ithaki.gr/wp-content/uploads/2018/02/6-01_Arxaio_Stavros.jpg   https://greece.terrabook.com/wp-content/uploads/14/arxeologiki-sillogi-voreiou-ithakis-10.jpg   http://thierry.jamard.over-blog.com/article-ithaque-jeudi-10-a-dimanche-13-fevrier-2011-73240684.html   www.wondergreece.gr/v1/en/Regions/­Itha­ki­_Itha­ca/­Culture/Museums/10177-Archaeological_Collection_of_Stavros

Samstag, d. 16.8.97:

Am Vormittag machen wir uns auf den halbstündigen Weg nach Stavrós, dem Hauptort Nordithakas. Zunächst suchen wir das kleine Museum am Pelikáta-Hü­gel auf, das Fun­de von der mykenischen bis zur rö­mi­schen Zeit Nordithakas ausstellt. Es liegt wenige Fußminuten nördlich von Stavrós und wurde 1933 eben dort er­baut, wo schon 1806 der eng­li­sche Militärspion, Diplomat und Antikensammler Wil­liam Martin Leake den Pa­last des Odys­seus und eine bronzezeitliche Sied­lung ver­mu­tet hat­te. Funde in einer 1930-32 von Sylvia Benton in drei Grabungskampagnen erforschten Grotte unterhalb von Stavrós belegen, dass hier von un­ge­fähr 2500 v. Chr. bis ins 1. Jh. n. Chr. eine Kultstätte für die Nymphen und einige Göttinnen existierte und dass sie außerdem zur Verehrung von Odysseus diente.

    Denn neben einer Muschel mit dem eingravierten Namen des Helden und einer Elfenbein-Statuette aus dem 5. Jh. v. Chr., die einen mit Kupferseilen gefesselten Mann darstellt und als Odysseus in der Si­re­nen­sze­ne gedeutet wird, fand man hier ein auf das 2. Jh. v. Chr. datiertes Fragment ei­ner Tonmaske mit der eingeritzten Widmung: ΕΥΧΗΝ ΟΔΥΣΣΕΙ (Gebet an Odysseus/Odysseus ge­wid­met). Es lag bei den Frag­men­ten von an­nä­hernd hundert anderen Frauenmasken. Zu vielen weiteren Votivgaben gehören Bronzewaffen und vor allem Reste von bron­ze­nen Tripod-Kesseln aus vorho­me­ri­scher Zeit. Jene Passage im 13. Ge­sang der Odys­see, wonach der Held mit den ihm von Alkinoos und anderen Phäakenfürsten geschenkten Dreifußkesseln auf Ithaka anlandet und sie bald in der Nym­phen­grot­te versteckt, ist offenbar eine Re­mi­nis­zenz an ei­nen ver­brei­te­ten Weihekult für solche Bronzetripoden (diese „schönen Geschirre/Mit drei Füßen, wie Voß die Verse 217f. übersetzt).

   Die Grotte ist nicht mehr zugänglich, nachdem sie zuletzt durch das schwere Erdbeben von 1953 beschädigt und erneut über­flu­tet wurde. Sie trägt auch den Namen jenes ehemaligen Be­sit­zers Loizos, der 1868 Fund­stü­cke aus der Höhle an Schlie­mann verkauft und einen weiteren Bronzekessel eingeschmolzen hatte.

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