Quellen: www.tripadvisor.de/LocationPhotoDirectLink-g8721384-d8708305-i159137582-Acropolis_of_Alalkomenes-Aetos_Ithaca_Ionian_Islands.html
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/92/Odysseus_-01.jpg
Der Fahrer wartet
noch einige Minuten, bis auch eine junge Frau mit ihrem Kind und
einem jungen Begleiter Platz genommen haben. Diesen Jüngling
habe die Frau unlängst in New York kennengelernt. Unsere Fahrt
ins nördliche Ithaka führt von Vathys Hafenbucht quer über die
Landenge und weiter an der serpentinenreichen
Westküste entlang. Nur in den gefährlichsten
Kurven sind Metallplanken angebracht, an mehreren anderen
Stellen würde man unter Umständen hunderte
Meter tief hinunterschießen.
Die
drei steigen in Stavrós aus, und der Taxifahrer fährt
uns die nun sehr schmale Straße zu unserem auf Meereshöhe
liegenden Hotel
in der Ortschaft Fríkes hinunter.
Mit diesem „Nostos” hätten wir eine gute Unterkunft
gewählt, sagt er zum Abschied und fügt hinzu, dass die
Besitzer aus Südafrika kämen. Dies war denn vermutlich
wirklich so etwas wie eine odysseische „Nostos” oder
„Heimkehr”, da Südafrika schon um 1900 und dann wieder nach
dem Erdbeben von 1953 neben Australien
und Nordamerika das bedeutendste Auswanderungsziel
der Bewohner Ithakas war.
Es ist
ein kleines bescheidenes Hotel. Überhaupt dürfen nach dem
verheerenden Erdbeben von 1953, das an die
80 Prozent der Gebäude zerstörte, Häuser
nur noch bis zu zwei Stockwerken auf Ithaka erbaut werden.
Die Zimmerhöhe ist relativ großzügig bemessen, das
Bad zwar eng, doch wie auch in den später von uns aufgesuchten
Hotels auf dem Peloponnes ist das Ganze in guter Ordnung.
Die Wirtin verlangt meinen Reisepass und
möchte ihn erst bei der Abreise wieder zurückgeben;
ebenso wird es mit der Ausnahme von Sparta in den
Hotels unserer anschließenden Rundreise
gehalten.
Kleinlich
allerdings und auch kleinmütig kommt uns das Hinweisschild
an der Rezeption vor, wonach nur im Hotel gekaufte
Getränke und Speisen mit auf die Zimmer genommen
werden dürften. Und kaum haben wir für einen ersten
Ausgang das Hotel verlassen, kommt der Wirt hinterher
und fordert den Zimmerschlüssel, den er dann in
Abfolge der Zimmernummern zu den anderen
legt. So ist mit einem Blick zu kontrollieren, wer
noch auf dem Zimmer ist und wer nicht mehr. Wir fragen uns, ob
diese Unsitte eher griechischen oder
südafrikanischen Ursprungs ist, und ob
sie eher von polizeistaatlichen
Erfahrungen oder von der uns beiden nicht
unvertrauten Mentalität von
Inselbewohnern herrührt.
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