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Ausflug von Ballyvaughan zu den Poulnabrone-Dolmen, dem Burren-Centre
und den Klippen von Moher

 

Oben links: Die Karstlandschaft des Burren; darunter das Cottage in Ballyvaughan (neben der Tür Ruth Fleig)
Rechts oben das Dolmengrab von Poulnabrone, darunter die Steilklippen von Moher
Bildquellen: Google Maps   www.irland.ch/burren/  Cottage-Foto von mir (H.F.)  https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/75/Paulnabrone.jpg   www.groupittravel.com/uploads/7/8/5/3/78539096/cliffs-of-moher-3_orig.jpg

vorgesetzt wird und mir hinterher im Hotelzimmer, in Verbindung mit unserem reiseüblichen Abendwein, arg zusetzt. Auf der Weiterreise bestelle ich wie schon in Schottland keinen Whisky mehr und re­du­ziere auch den mich schläfrig machenden Guinesskonsum bis auf einen halben Pint.

P.S.: Charlie Chaplin erwählte Waterville zu seinem Lieblingsort und bezog hier mit seiner Familie viele Male das „Butler Arms Hotel“. Seit 2011 ver­an­stal­tet die Stadt jährlich ein „Charlie Chaplin Comedy Film Festival“.

 

Sa. 3.8.96) Auf dem langen Weg zu dem in Ballyvaughan für eine Woche gebuchten Cottage kommen wir an dem Städtchen Killorglin vorbei, da sich schon zu seinem jährlichen „Puck-fair“-Festival rüs­tet, bei dem ein Ziegenbock für einige Tage zum Regenten der Ortschaft gekrönt wird. Dieses älteste irische Festival feiert man seit Beginn des 17. Jh., geht aber womöglich schon auf ein vorchrist­li­ches Fruchtbarkeitsfest zurück. Auch Irlands Tinkers oder Pavees, deren Wohnwagen wir schon am Wegrand abgestellt sahen, finden sich hierzu ein.

   In Limerick legen wir eine längere Pause ein. Der Wirt eines eines wohl von Studenten betriebenen Coffeeshops erläutert uns einige der Wandfotos und empfiehlt einen Besuch des rasanten, schon in vorchristlicher Zeit für die Kelten erwähnten Hurlingspiels. Als wir unseren weiteren Reiseweg skizzieren, hält auch er für Dublin einen Besuch von drei Tagen für angemessen. – Wir kommen bald in die verkarstete, durch Klüftungsprozesse sich aus rechteckigen Platten zusammensetzende Kalkfelsenlandschaft des Burren“; nach der letzten Eiszeit wachsen hier neben Enzian und Pflanzen aus dem Mittelmeerraum auch arktische Pflanzen. Oliver Cromwell oder einer seiner Truppenführer soll den Burren während seines brutalen Feldzugs durch Irland so charakterisiert haben: „‘Kein Baum, an dem man einen Mann aufhängen, kein Tümpel, worin man ihn ersäufen, keine Erde, in der man ihn verscharren könnte.`“1)

 

Das Cottage in Ballyvaughan ist gut eingerichtet, Blumen und Obst erwarten uns zur Begrüßung und außerdem ein gefüllter Kühlschrank. Uns gegenüber liegt in einiger nördlicher Entfernung die Pa­noramabucht von Galway; seitlich des Cottages befindet sich ein „Pitch-and-Putt“-Golfplatz für Anfänger und im Hintergrund ein aus einer Fischfabrik umgebautes größeres Restaurant mit angeschlos­senem Kunstgewerbegeschäft. Auch ein Pub in der Nähe fehlt nicht, in dem es einschließlich der noch spätabends spielenden Kinder höchst lebendig zugeht. Die Ortschaft hat ungefähr 250 Ein­wohner.

Kurzbericht zu einigen Exkursionen von Ballyvaughan aus


Unser erster Ausflug geht südwärts zum Dolmengrab von Poulnabrone, das in der Jungsteinzeit (um 3500 v. Chr.) angelegt wurde. Die beinahe vier Meter lange Deckplatte wurde ursprünglich von zwei Orthostaten getragen, bis 1988 die Anlage durch einen zusätzlichen Orthostat stabilisiert werden musste. Bei den damals durchgeführten Grabungsarbeiten des Dolmens, der einst von einem Erdhügel be­deckt war, fand man 34 menschliche Skelette und viele Grabbeigaben. Leider liegt die Stätte ohne Schutzbegrenzung da, was sogleich eine französische Schülergruppe ausnutzt und das Grabmal be­klettert. Die begleitenden französischen Pädagogen, die zu Hause so gern zu unnötigen disziplinarischen Maßnahmen greifen, schauen weg und scheinen meist über ihre und anderer Beziehungs­krisen zu reden. Zu Seiten des Grabmals stehen viele Miniaturnachahmungen, die nicht immer von Respekt und Bewunderung zeugen, sondern auch von der heimlichen Gewissheit, es mindestens ebe­nso gut wie die Altvorderen hinbekommen zu haben.

   An Pony-Trekking-Grüppchen vorbei fahren wir weiter südlich zum informativen Burren-Centre, das freilich die Naturgeschichte und -schönheiten auf Kosten der Kulturgeschichte begünstigt. Und kommen zuletzt zu den Klippen von Moher, die uns zunächst die Steilklippen Falaises d‘Étretat in Erinnerung rufen. Diese allerdings sind helle Kreidefelsen mit einer Höhe von nur 75 Meter, während die hiesigen Ton­stein-Steilklippen bis über 200 Meter aus dem Meer ragen.

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