Bildquellen: Google Maps www.kerrygems.com/wp-content/uploads/2014/02/Staigue-Fort.jpg
https://cf.bstatic.com/xdata/images/hotel/max1024x768/46441365.jpg?k=34629eb60da5e38f5cea1c725e9ddf4b1d7a4a457382db1cc55fdc7f8e5b4385&o=&hp=1
Kurz vor unserem Übernachtungsort Innishannon kommen wir an Cork vorbei, der zweitgrößten Stadt der Republik Irland und möglicherweise eine Gründung der Wikinger. Erst in jüngerer Zeit wird das kulturelle Erbe der Wikinger für Irland gewürdigt; sie traten nicht nur als Plünderer auf, sondern ließen sich sich um 840 auch als Siedler nieder; ihre „Fjords“ sind auch in etlichen irischen Städtenamen wie „Waterford“ wiederzuerkennen. In Innishannon erwartet uns in zauberhafter Lage am Fluss Bandon ein um 1720 erbautes „Manor House“. Unser Zimmer im 1. Stockwerk war augenscheinlich einmal das Kinderzimmer; bei Nachtblicken durchs Fenster geht mir durch den Sinn, dass die hier einst ruhende Kinderseele beim Blick über Wiesen und Fluss von heftigem Fernweh ergriffen worden sein müsste.
Fr. 2.8.96) Beim Frühstück in Innishannon möchte ein Deutscher von mir wissen, ob ich Golf spiele. Nein. Und er fragt dann tatsächlich, wie ich denn ohne dieses Spiel in Irland meine Zeit verbrächte. Ein anderer Landsmann wundert sich, dass ich mit eigenem Auto hier sei und beklagt sich dann über die Gangschaltung seines Mietwagens, die mit der linken Hand zu bedienen wäre (hatte sich also nicht informiert).
Unser heutiges Tagesziel ist Waterville. Wir fahren über Bantry und danach auf längeren Wegstrecken des „Ring of Beara“ und sodann des „Ring of Kerry“. Die hier streckenweise herrschende subtropische Flora zeigt Rhododendronbüsche, Agaven und leuchtend rote Fuchsienhecken, durch die Montbretien und andere Lilienarten hervorblicken. Bei dem dichten Busreiseverkehr auf den engen Straßen klappe ich für etwaige Ausweichmanöver den linken Außenspiegel ein und hoffe, dass das am linken Wegrand meist säuberlich gekappte Gesträuch nicht so stachelig ist (bei vielen irischen Autos ist wegen der Rechtssteuerung diese Seite arg zerkratzt).
Eine knappe Stunde vor Waterville kommen wir zu der prähistorischen Steinbefestigung „Staigue Fort“. Es ist eine 5 ½ Meter hohe und mörtellos gefugte Ringbefestigung mit einem Durchmesser von ungefähr 30 Metern und weist verschiedene Treppenfluchten und einen breiten Burggraben auf; umringt wird sie von einer Hügelkette und von zwei Gebirgsbächen umflossen. Der Hauptzweck des Bauwerks ist umstritten, die einen denken an einen sicheren Nachtplatz für Mensch und Tier, andere an eine kultische oder auch astronomische Anlage. Am Eingang sitzt ein älterer Herr und fragt, ob ich nicht eine Broschüre zu dieser rätselhaften Anlage kaufen wolle. Vielleicht erst nach der Besichtigung, so meine Antwort. Als wir von der Besichtigung zurückkommen, zeigt er sich über mein Interesse an der Anlage und der Broschüre erfreut. Es ist der Autor selbst, Pàdraig O Loinsigh, der mir das Heft signiert und auf ehemalige Kupferminen in den Berghängen ringsum aufmerksam macht.
In Waterville buchten wir ein weiteres „Manor House“, das zinnenbewehrte weißgetünchte „Butler Arms Hotel“. Wir essen später in einem Imbisslokal, dessen Fischgericht nur gedünstet ist (eine uns besser zusagende und preiswertere Variante findet sich in der Regel in den kleinen „Coffee Shops“). Zuletzt setzen wir uns an die Theke eines Pubs, wo ich nach zwei Pints Guiness noch einen ortstypischen Whisky probiere, der aber in dreifacher Größe
- 3 -