Quellen:
http://greece.mesogeia.net/sanctuary-of-athena-sounias-sounio/
http://ancientathens3d.com/sanctuary-of-athena/
www.aeginacruise.com/wp-content/uploads/2016/06/Kouros-of-Sounio_web-1140x530.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ad/%22Sounion_Kouros%22_%28ca._590_BC.%29.jpg
Kap
Soúnion aus konnten die Athener den Seeverkehr in der südlichen Ägäis
kontrollieren; und bauten während des Peloponnesischen Krieges gegen
Sparta die Festung weiter aus.
Die erste Ausgrabung des Poseidontempel führte im März 1884 Wilhelm Dörpfeld durch und stieß zu seiner Überraschung auf den unter dem Marmortempel liegenden Porostempel. Er erkannte,
dass dieser unvollendet geblieben war und vermutlich von den Perser
zerstört wurde; auch hätten wohl schon seit dem frühen Mittelalter
Seeleute Säulentrommeln und andere Bauteile des letzten Marmortempels
als Ballast mitgenommen.
Bei
seinen 1897 aufgenommenen Grabungen legte der griechische Archäologe
Valérios
Staís
gut 400 Meter nordöstlich vom Poseidontempel auf einem flachen
Hügel außerhalb der Befestigungsmauern das Heiligtum der Athena
Sounias
frei. Die Athener widmeten es der Göttin um 470 v. Chr., ein
Jahrzehnt nach der Vertreibung der Perser. Aus ungeklärten
Gründen war der ionische Tempel nur auf der Süd- und Ostseite von
Säulen umgeben; womöglich wurde dies in späterer Zeit
als Makel empfunden und der Tempel deshalb im 1. Jh. n. Chr.
abgerissen und in die Athener Agorá verbaut.
1906
entdeckte Staís in einer Grube östlich des Poseidontempels die
Kolossalstatuen zweier Kuroi, die um 610 v. Chr., noch vor der
Errichtung des ersten Tempels, neben einem Altar auf den Klippen
aufgestellt waren. Für der Fernblick der Heransegelnden hatten sie
eine Höhe von 3 Meter erhalten und waren so wesentlich
größer als der ca. 60 Jahre jüngere und nur leicht überlebensgroße
Kouros,
den wir zu Beginn unserer Reise im
Museum von Theben
bewundern konnten. Bei dem abgebildeten und besser erhaltenen der
beiden Kouroi hat man einige Partien wie die linke Gesichtshälfte,
das Bein und den Unterschenkel ergänzt. Die langgestreckte
athletische Gestalt des jungen Mannes folgt noch deutlich den
ägyptischen Vorbildern; in ihrer frontalen Stellung mit
vorgesetzten linken Bein und ihrer Armhaltung (mit geballter Faust)
weist sie jene archaische Stilisierung auf und besitzt übergroße
Augen, Daumen und besonders Ohren; deren Form freilich ließ so
manchen Betrachter an ein ionisches Volutenkapitell denken (das als
Bauskulptur erst Jahrzehnte später üblich wurde).
In
der Nähe des Athenatempels sind die Reste eines kleinen Tempels
(Naískos) aus dem 6. Jh. v. Chr. zu sehen, der wahrscheinlich Phrontis geweiht war, dem Steuermann von König Menelaos. Nach der Odyssee (III, 278ff.) wurde Phrontis beim Umschiffen des Kaps vom Pfeil des Troja rächenden
- 45 -